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Samstag, 25. Januar 2025

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Corona-Pandemie: Schatten und Licht im Kettler Krankenhaus Offenbach

Die Corona-Pandemie hat Mensch und Gesundheitssystem auf vielfältige Weise herausgefordert. Insbesondere in der Onkologie, wo die Behandlung von Krebskranken durch strenge Isolationsmaßnahmen erschwert wurde, erlebten Fachleute wie Dr. Sahm, ehemaliger Onkologe am Kettler Krankenhaus in Offenbach, die dunklen Seiten dieser Krise hautnah. In einem Interview erläutert er, wie der Umgang mit sterbenden Patienten während der Pandemie ein bedeutendes und belastendes Thema darstellte.

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Dr. Sahm beschreibt die Zeit der Pandemie als äußerst belastend. Die Herausforderungen waren dabei vielfältig: Moltägliches Anlegen von Schutzkleidung und das Einhalten zahlreicher Regeln prägten den Alltag im Krankenhaus. Diese strengen Maßnahmen führten zu einem Gefühl der Isolation, sowohl bei den Patienten als auch beim medizinischen Personal. Er fand es besonders schwierig, Tod und Trauer in einem Kontext zu erleben, in dem eine strenge Besucherregelung herrschte. Für ihn war die Isolierung von Patienten, insbesondere von jenen, die sich auf dem Weg der Besserung befanden, ein schwerer Einschnitt. In vielen Fällen starben Patienten an Covid-19, obwohl sie zuvor eine Krebserkrankung überwunden hatten.

Die Auswirkungen der Isolation

Die Pandemie führte nicht nur zu unmittelbaren physischen Belastungen, sondern auch zu psychischen Auswirkungen. Eine Untersuchung zeigt, dass 60,5 % der psychisch erkrankten Personen in Deutschland während der Pandemie unter erheblichem psychischem Stress litten. Besonders betroffen waren Patienten mit Angststörungen, bei denen mehr als 14 % spezifische Ängste vor einer Infektion entwickelten. Die in den Leitlinien zur Corona-Pandemie empfohlenen Maßnahmen berücksichtigten oft nicht die weitreichenden sozialen und psychologischen Folgen der Isolation.

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Besonders präsent waren die Emotionen von Angehörigen, die ihre Liebsten auf Intensivstationen nicht besuchen durften. So konnten Ehemänner nicht von ihrer Frau auf der Palliativstation Abschied nehmen, was zusätzliche Trauer und emotionale Belastung hervorrief. Weitere Einschränkungen, wie die Begrenzung der Trauergäste auf 10 Personen, intensivierten die Trauerprozesse und führten zu einem Gefühl der Entfremdung in einer bereits schwierigen Zeit.

Neue Wege und Lösungen

Die pandemiebedingten Problematiken prompteten verschiedene Vorschläge, wie zum Beispiel die Etablierung von Tablets für eine digitale Kommunikation zwischen Patienten und Angehörigen, da persönliche Besuche oft nicht möglich waren. Trotz dieser Technologien zeigte sich jedoch, dass sie häufig nicht genügend genutzt wurden. Um den Anforderungen besser gerecht zu werden, sind innovative Ansätze wie virtuelle Trauerbegleitungen notwendig geworden.

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Laut dem National Center for Biotechnology Information ist eine verstärkte Aufmerksamkeit für die psychischen Belastungen von Patienten und deren Angehörigen unabdingbar. Empfehlungen zur Stärkung der Resilienz und zur personellen Verstärkung in psychiatrischen Einrichtungen sind einige der Maßnahmen, die ergriffen werden sollten, um die Erfahrungen aus der Pandemie nicht zu vergessen.

Letztlich verlangt die Corona-Krise schonungslos nach einem Umdenken in der medizinischen und psychologischen Versorgung, welches die Bedürfnisse aller Beteiligten in den Fokus rückt. Dr. Sahm und viele andere Fachleute treten für eine Erneuerung der bestehenden Leitlinien ein, die auch künftige Herausforderungen in der Patientenversorgung berücksichtigen sollten. Hierbei wird ein Begriff wie „physische Distanzierung“ anstelle von „sozialer Distanzierung“ als zukunftsweisend angesehen, um die Verbindung zu den Patienten und ihren Familien zu stärken.

Weitere Informationen, Referenzen & Quellen:

https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/medizinethiker-sahm-ueber-corona-zeit-totkranke-zu-isolieren-war-falsch-110252278.html
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7393621/

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