Am 25. Januar 2025 fand eine Mahnwache des Kiersper Bündnisses für Demokratie und Vielfalt statt. Diese Veranstaltung wurde organisiert, um für die demokratischen Grundwerte zu eintreten und positive Werte in der Gesellschaft zu fördern. Das Bündnis formierte sich im Sommer 2024 im Hinblick auf die bevorstehenden Europawahlen, und der Anlass erzielte eine bemerkenswerte Resonanz in der Gemeinde.
Die Mahnwache dauerte etwa eine halbe Stunde und begann sowie endete mit der Europa-Hymne. „Ode an die Freude“ wurde gewählt, um Einigkeit, Freiheit, Vielfalt und Zusammenhalt zu symbolisieren. Anstelle von Reden oder Grußworten bot die Aktion Raum für persönliche Gespräche und Diskussionen. Ein zentrales Thema waren die weit verbreiteten Falschinformationen und der Hass in sozialen Medien, die heutzutage eine erhebliche Herausforderung für die Demokratie darstellen.
Falschinformationen und ihre Auswirkungen
Die Veranstaltung thematisierte auch die Machtfülle der USA und die möglichen Folgen für internationale Wahlsysteme. Insbesondere wurde auf die Schwierigkeiten eingegangen, Falschinformationen der AfD, die auf Plattformen wie TikTok verbreitet werden, zu widerlegen. In einer vernetzten Welt sind Desinformationskampagnen zur Einflussnahme auf Wahlen nichts Neues. Lena Frischlich, eine Medien- und Kommunikationspsychologin, betont, dass solche Falschmeldungen in verschiedenen Formen auftreten können, vom gefälschten Bild bis zur falschen Aussage.
Zusätzlich berichtete der US-Justizminister Merrick Garland von einer „russischen Geheimkampagne“ zur Beeinflussung der Wahlen in den USA. Die Bundeswahlleitung hat im Internet bereits Falschmeldungen rund um die Europawahl im Juni 2024 richtiggestellt. Solche Desinformationsstrategien zielen darauf ab, das Vertrauen der Menschen in Medien und staatliche Institutionen zu untergraben. Diese Herausforderungen wurden auch in der Mahnwache diskutiert, die das Bewusstsein für die Dringlichkeit des Demokratie-Schutzes schärfen wollte.
Fortlaufende Diskussionen und zukünftige Treffen
Das Kiersper Bündnis hat angekündigt, an den kommenden vier Samstagen bis zur Bundestagswahl am 23. Februar weitere Treffen abzuhalten. Diese finden jeweils um „fünf vor zwölf“ statt, um die Dringlichkeit des Themas hervorzuheben. Die Veranstaltungen sind für alle offen, unabhängig von parteipolitischen Positionen, und die Organisatoren hoffen, dass die Einladung auch Besucher aus Nachbarkommunen erreicht.
Vor allem in einer Zeit, in der soziale Medien eine zunehmende Rolle in der politischen Kommunikation spielen, ist es wichtig, sich den Herausforderungen der Desinformation zu stellen. Soziale Medien, die um die Jahrtausendwende populär wurden, ermöglichen das schnelle Teilen von Inhalten und die Vernetzung zwischen Menschen, können aber auch zur Verbreitung von Hassrede und Falschinformationen dienen.
Die Nutzung sozialer Medien in Deutschland zeigt, dass bereits die Hälfte aller Deutschen ab 14 Jahren wöchentlich auf diesen Plattformen aktiv ist, und bei den 14- bis 29-Jährigen sind es sogar 88%. In einem solchen Klima wird es zunehmend wichtiger, Nachrichten und Quellen zu hinterfragen, um Desinformationskampagnen erfolgreich zu begegnen. Fachleute empfehlen, den eigenen Verstand zu nutzen und die Plausibilität von Informationen zu überprüfen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
Die Mahnwache in Kierspe hat nicht nur ein Zeichen für Demokratie gesetzt, sondern auch auf die Notwendigkeit hingewiesen, aktiv gegen Desinformation und ihre Auswirkungen vorzugehen. Sie verdeutlichte, dass der Schutz demokratischer Werte und der Kampf gegen Falschinformationen auch in Zukunft bedeutende Themen bleiben werden.