Die CDU-Landtagsfraktion hat scharfe Kritik an den jüngsten Aussagen von Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) im Hinblick auf die Krankenhausplanung in Rheinland-Pfalz geübt. In einem Interview äußerte der Minister, dass die Notwendigkeit einer verlässlichen Krankenhausplanung nicht ausreichend gewürdigt werde, was Torsten Welling, der gesundheitspolitische Sprecher der CDU, als unzureichend kritisierte. Er betont, dass sowohl die Sicherheit der Bürger als auch die der Krankenhausbelegschaften an erster Stelle stehen müsse. Dies habe zur Forderung der CDU geführt, dass die Landesregierung eine frühzeitige und verlässliche Planung vorlegen müsse, um den Herausforderungen im Gesundheitswesen gerecht zu werden. Laut Rhein-Zeitung wird die Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation immer lauter, insbesondere im Hinblick auf die Notwendigkeit einer klaren Planung.
Der aktuelle Landeskrankenhausplan, der seit 2019 gilt und bis 2025 Planungshorizonte bereitstellt, umfasst 76 Plankrankenhäuser sowie 11 Vertragskrankenhäuser. Dieser Plan ist entscheidend, um die Gesundheitsversorgung der Menschen in Rheinland-Pfalz sicherzustellen. Er orientiert sich am Bedarf der Bevölkerung und zielt darauf ab, die flächendeckende Versorgung sowohl in städtischen als auch in ländlichen Gebieten zu gewährleisten. Ein zentraler Bestandteil der Planung ist die Qualitätssicherung der Gesundheitsversorgung, die insbesondere auch die Notfallversorgung umfasst. Der Fokus liegt zudem auf der Weiterentwicklung der Altersmedizin, die angesichts des demografischen Wandels immer mehr an Bedeutung gewinnt, so mwg.rlp.de.
Die Planung und deren Grundlagen
Ein gründliches Gutachten, das vom IGES Institut Berlin erstellt wurde, bildet eine wesentliche Grundlage des aktuellen Krankenhausplans. Dieses besteht aus zwei Bänden, wobei der erste Band eine Bedarfsanalyse und der zweite Band konzeptionelle Fragen zur Krankenhausplanung behandelt. Die Erkenntnisse aus diesem Gutachten flossen zusammen mit den Ergebnissen aus Gesprächen mit Krankenhäusern und Trägern in den Plan ein. Ziel ist die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung, die den spezifischen Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht wird. Auch die Einführung einer Rahmenplanung anstelle von Detailplanungen soll Krankenhäusern mehr Spielraum für individuelle Lösungen geben, wie weiterhin mwg.rlp.de berichtet.
Der Krankenhausplan sieht einen moderaten Bettenabbau von insgesamt 223 Betten vor, vor allem in Bereichen, wo der stationäre Bedarf rückläufig ist. Gleichzeitig ist ein gezielter Bettenaufbau in der Altersmedizin geplant, um vor dem Hintergrund des demografischen Wandels intensiv auf die Bedürfnisse älterer Menschen eingehen zu können. Zudem sollen neue Tageskliniken für Gerontopsychiatrie und alternative Behandlungsmethoden in der Psychiatrie implementiert werden. Es wird angestrebt, die regionale Gesundheitsversorgung durch Gesundheitszentren und die Vernetzung von Akteuren zu stärken.
Die Erreichbarkeit von Krankenhäusern
Eine Analyse des Krankenhausplans zeigt, dass 97 % der Menschen in Rheinland-Pfalz innerhalb von weniger als 30 Minuten mit dem Auto ein Krankenhaus der Grundversorgung erreichen können. Hochspezialisierte Kliniken sind für die Patienten in 40 bis 60 Minuten zugänglich. Damit wird verdeutlicht, dass die Krankenhausplanung nicht nur die Struktur selbst, sondern auch die Erreichbarkeit und Praktikabilität für Patienten berücksichtigt.
Zusammengefasst zeigt sich, dass die Gesundheitspolitik in Rheinland-Pfalz vor großen Herausforderungen steht. Die anhaltende Kritik seitens der CDU und die Forderung nach einer verlässlichen Planung sind Ausdruck des Wunsches, die medizinische Versorgung weiter zu verbessern und den Bedürfnissen der Bürger gerecht zu werden.