Galeria steht nach einer turbulenten Zeit wieder auf stabilen Füßen. Aktuelle Berichte zeigen, dass die Kaufhauskette erstmals seit zehn Jahren wieder profitabel ist. Die 83 verbleibenden Filialen in Deutschland, einschließlich der in Saarbrücken, schreiben nun schwarze Zahlen. Miteigentümer Bernd Beetz bestätigte, dass die Filiale in Saarbrücken, einst unter dem Namen Karstadt bekannt, ebenfalls rentabel arbeitet und sich erfolgreich im Markt etabliert hat. Diese positive Wende kommt nach einer schwierigen Phase, die von Insolvenzen und Umstrukturierungen geprägt war.
Die Rückkehr in die Gewinnzone ist vor allem auf die Abläufe nach dem im Sommer 2024 abgeschlossenen Insolvenzverfahren zurückzuführen. Galeria hatte im Januar 2024 zum dritten Mal Insolvenz angemeldet, was im Zusammenhang mit der Insolvenz des österreichischen Mutterkonzerns Signa stand. Es war ein dramatischer Wendepunkt für das Unternehmen, das bereits zuvor mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte.
Neubeginn im Geschäftsjahr
Galeria hat sich nach der Insolvenz neu aufgestellt und plant, im laufenden Jahr den Umsatz um 25% auf 2,5 Milliarden Euro zu steigern. Dies bedeutet eine Erhöhung um rund 500 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Beetz bezeichnete Galeria als ein „agiles, inhabergeführtes Unternehmen“, das mit frischem Elan ins neue Geschäftsjahr gestartet ist. Die aktuelle Entwicklung ist ein ermutigendes Zeichen in einer Branche, die stark unter den Folgen der Inflation und einer veränderten Marktnachfrage leidet.
Die Übernahme durch eine US-amerikanische Investmentgruppe, inklusive der Beteiligungsfirma BB Kapital SA, fand im April 2024 statt. Diese Übernahme führte zur Umbenennung der Marke, indem die etablierteren Namen Kaufhof und Karstadt gestrichen wurden. Bei dieser Neustrukturierung wurden zudem rund die Hälfte der Arbeitsplätze in der zentralen Verwaltung in Essen abgebaut, was die Dimension der Herausforderungen verdeutlicht, mit denen Galeria konfrontiert war.
Branchenkontext der Insolvenzen
In der breiteren Perspektive stellt die Insolvenz des Mutterkonzerns Signa einen Teil eines besorgniserregenden Trends in der deutschen Wirtschaft dar. Im Jahr 2023 gab es insgesamt etwa 110.200 Insolvenzen, was einen Rückgang um 31.000 im Vergleich zu 2013 darstellt. Dennoch stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2023 auf 17.814, was auf die fragilen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hinweist. Die Dienstleistungsbranche machte hierbei 59% der Insolvenzen aus. Insbesondere Galeria Karstadt Kaufhof GmbH war das größte insolvente Unternehmen mit dem drittem Insolvenzantrag im Januar 2024.
Das Insolvenzverfahren zielt darauf ab, einen gerechten Ausgleich zwischen überschuldeten Schuldnern und ihren Gläubigern zu finden. Diese Prozesse sind durch die Insolvenzordnung geregelt und stellen häufig eine Herausforderung für viele Unternehmen dar, die sich in einem sich rasch verändernden wirtschaftlichen Umfeld behaupten müssen.
Die Situation von Galeria könnte Ausdruck einer breiteren wirtschaftlichen Erholung sein, die jedoch mit vielen Herausforderungen behaftet ist. Das Unternehmen hat sich nach seinen tiefen finanziellen Einschnitten neu orientiert und könnte somit den Weg für weitere positive Entwicklungen in der Branche ebnen.