Am 27. Januar 2025 fand am Fichte Gymnasium ein bewegendes Gedenken zur Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz statt. Der Anlass, der mit der Gedenkfeier zusammenfiel, war der 80. Jahrestag dieser Befreiung durch sowjetische Soldaten. An diese schrecklichen Ereignisse, bei denen über 1 Million Menschen in Auschwitz ihr Leben verloren, erinnerte eine Vielzahl von Beiträgen von den Schülern, die sie eigenständig erarbeitet hatten. Diese bewegenden Darbietungen umfassten Gesang jüdischer Lieder und einen Vortrag über die Reichspogromnacht.
Besonders hervorzuheben war die Präsentation eigener Recherchen, die den Fokus sowohl auf das jüdische Leben in Hagen heute als auch in der Vergangenheit legten. Vertreter der jüdischen Gemeinschaft hielten eindringliche Reden und zwei Schülerinnen berichteten von ihrem Besuch in der Hagener Synagoge sowie einem Treffen mit einem jüdischen Journalisten. Das Engagement der Schüler für eine lebendige Erinnerungskultur verdeutlichte, dass die Verantwortung für die Aufarbeitung der Geschichte auch bei den jüngeren Generationen liegt.
Erinnerungskultur und Verantwortung
Die Schüler zeigten eindrücklich, dass es ihnen ein Anliegen ist, die Lehren aus der Geschichte zu bewahren. Sie thematisierten die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass solche Gräueltaten nie wieder geschehen. Dieses Engagement steht in Einklang mit den aktuellen Bestrebungen, die Erinnerung an die Schoah wachzuhalten und an jede Generation weiterzugeben, wie jüngst von Bundeskanzler Olaf Scholz betont wurde. Scholz nahm ebenfalls an einer Gedenkveranstaltung der Jüdischen Gemeinde Frankfurt teil und erinnerte an die Opfer des Nationalsozialismus.
In seiner Rede forderte er, ungeachtet der Entbehrungen und Widerstände, mit Entschlossenheit gegen Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit aufzutreten. „Die Erinnerung an die Schoah muss wachgehalten werden“, so Scholz, der auch die Notwendigkeit betonte, Unrecht nicht zu dulden, wenn jüdisches Leben angegriffen wird. In diesem Zusammenhang forderte er eine schnelle Verankerung des Themas Antisemitismus in Schulen.
Ein Weckruf für die Gesellschaft
Weltweit nehmen die Gedenkveranstaltungen zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zu. Rund 50 Überlebende, die zu verschiedenen Gedenkfeiern reisten, berichteten von ihren dramatischen Erlebnissen. Marian Turski, der 1944 nach Auschwitz deportiert wurde, warnte eindringlich vor dem wachsenden Antisemitismus. Diese Stimmen erinnern uns eindringlich daran, dass die Vergangenheit nicht vergessen werden darf und die Verantwortung zur Aufklärung immer besteht.
Die Gedenkfeiern deuten auf eine klare Botschaft hin: Wir müssen die kollektive Erinnerung an die Gräueltaten des Holocaust wachhalten, um der Ausbreitung von Antisemitismus, Hass und Vorurteilen entgegenzuwirken. „Jüdisches Leben muss als Selbstverständlichkeit behandelt werden“, wie Scholz es ausdrückte, ist ein Ziel, das weit über die Gedenkveranstaltungen hinausreichende Bedeutung hat.