Am 28. Januar 2025 trennt sich Borussia Dortmund von seinem Kaderplaner Sven Mislintat. Diese Entscheidung kommt weniger als ein Jahr nach seiner Rückkehr zu dem Verein, wo er sich bereits seit längerem in einen Konflikt mit Sportdirektor Sebastian Kehl verstrickt hatte. Laut derwesten.de war die Zusammenarbeit zwischen Mislintat und Kehl von Anfang an problematisch. Alle Versuche, diese Konflikte zu schlichten, scheiterten. Die Kommunikation zwischen Mislintat und Kehl fand zuletzt nur noch über Geschäftsführer Lars Ricken statt, der letztlich die Entscheidung traf, Mislintat zu entlassen.
Mislintat war bereits in der Vergangenheit mit Konflikten konfrontiert, wie etwa bei seiner Zeit bei Ajax Amsterdam, wo er ebenfalls nach kurzer Zeit die Konsequenzen ziehen musste. Vor seiner Rückkehr zu Dortmund war der Kaderplaner bekannt für seine Erfolge bei der Entdeckung von Talenten wie Robert Lewandowski und Ousmane Dembélé, doch sein Abschied im Jahr 2017 war von einem Streit mit Trainer Thomas Tuchel überschattet.
Interne Konflikte und gescheiterte Verhandlungen
Anfang August 2023 berichteten Medien, dass Mislintat kurz vor dem Aus stand. Eine E-Mail von Lars Ricken an die Vereinsmitarbeiter sorgte für Aufruhr. Mislintat hatte kurzfristig eine Umstrukturierung der Aufgabenverteilung erfahren, die ihn daran hinderte, eigenständig Verhandlungen mit Spielern oder Beratern zu führen. Trotz dieser Anpassung blieb Sebastian Kehl in der Gesamtverantwortung und Leitung der sportlichen Geschäfte. Mislintat sollte dennoch für inhaltliche Prozesse im Scouting zuständig sein, in Bereichen wie Analyse, Kaderplanung, sowie der Betreuung von Top-Talenten und der U23-Mannschaft, wie ran.de berichtet.
Die internen Konflikte spitzten sich während eines Trainingslagers in Bad Ragaz zu, wo Mislintat wegen seines dominanten Auftretens und vermeintlicher Alleingänge bei Neuzugängen unter Druck geriet. Kritische Stimmen innerhalb des Vereins sahen etwa Mislintat verantwortlich für Spannungen im Verhältnis zum Trainer Nuri Sahin und bemängelten seine Umgangsformen bei Trainingseinheiten. So wurde ihm vorgeworfen, während des Trainings auf den Platz gelaufen zu sein, was als unangemessen galt.
Abschied ohne Happy End
Die letzten Monate von Mislintat bei Dortmund waren geprägt von Gerüchten und Konflikten. Er hatte intern Kritik geäußert, besonders hinsichtlich der Verpflichtung von Yan Couto von Manchester City. Zudem sollen Informationen an die Öffentlichkeit gelangt sein, die er nicht hätte teilen dürfen, insbesondere durch Auftritte bei „Sky“. Trotz einer vorübergehenden Einigung, die es ihm ermöglichte, bis zur finalen Entscheidung im Amt zu bleiben, war das Vertrauen in seine Person schließlich nicht mehr wiederherzustellen.
Mit Mislintats Abschied verabschiedet sich Dortmund von einem Kaderplaner, der in der Vergangenheit viel versprechende Talente gefördert hat, dessen Zeit im Verein jedoch von Spannungen und internen Problemen geprägt war. Die Verantwortlichen des BVB sehen sich nun der Herausforderung gegenüber, einen geeigneten Nachfolger zu finden, der das Team wieder auf Kurs bringen kann.