Am 24. Januar 2025, fand in Gießen die Veranstaltung „Mit Takt und Tat – Brücken für eine menschlichere Gesellschaft“ statt, organisiert von der Evangelischen Studierenden Gemeinde (ESG). Die ESG setzt sich aktiv für den Austausch und die Integration internationaler Studierender ein und fördert dabei ein stärkeres Bewusstsein für gesellschaftliche Verantwortung. Mahnaz Ajdadi eröffnete die Veranstaltung, deren Ziel es war, medizinische Hilfe und künstlerisches Engagement miteinander zu verbinden, um den Humanismus und den sozialen Zusammenhalt zu fördern.
Dr. Werner Fleck, ein Experte für sozialmedizinische Versorgung, sprach während der Veranstaltung über die Herausforderungen, mit denen sozial benachteiligte Menschen in Gießen konfrontiert sind. Er bietet seit 2018 jeden Montag und Donnerstag von 11 bis 13 Uhr medizinische Hilfe in der „Brücke“ in der Steinstraße an. Ein Drittel der Menschen, die seine Sprechstunde aufsuchen, haben keine Krankenversicherung, während zwei Drittel zwar über das Jobcenter versichert sind, diese Versicherung aber nicht nutzen.
Medizinische Unterstützung für Bedürftige
Das Team um Dr. Fleck sieht sich mit besonderen Herausforderungen konfrontiert: Verständigungsprobleme bei Menschen aus bis zu 15 verschiedenen Nationalitäten stellen ein zentrales Hindernis dar. Oftmals erwiesen sich die Einsätze eines Translators als wirksam, um den Patienten zu helfen. Abgesehen von medizinischen Anliegen ist auch der Bedarf an Verbandsmaterial gestiegen, insbesondere für obdachlose Personen mit schwer heilenden Wunden. Besorgniserregend ist zudem der Anstieg obdachloser junger Frauen in der Region.
Dr. Fleck erläutert außerdem, dass die Sprechstunde keine Verschreibungen von Medikamenten wie Methadon umfasst, sondern sich auf sozialmedizinische Begleitungen konzentriert. In der Regel kommen nur 4-6 Personen zur Sprechstunde, was die Dringlichkeit der Themen in der Gießener Gemeinschaft verdeutlicht.
Kulturelle Integration durch Musik
Ein besonderer Programmpunkt war der interkulturelle Trommelworkshop, geleitet von Nader Madjidian, einem Diplom-Sozialpädagogen und Musiktherapeuten. Ziel dieses Workshops war es, die verbindende Kraft der Musik zu erfahren und interkulturelles Verständnis zu fördern. Madjidian möchte durch das Trommeln den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken – eine Botschaft, die in der heutigen oft gespaltenen Welt von großer Wichtigkeit ist.
Sowohl Dr. Flecks Vortrag als auch der Workshop sind Teil eines breiteren Engagements zur Unterstützung von obdachlosen und bedürftigen Menschen in Gießen. So macht das Team auch innerstädtische Einsätze, beispielsweise am Kirchenplatz, um direkt in Kontakt mit den Bedürftigen zu treten.
Diese Veranstaltung ist nur ein Beispiel für verschiedenen Initiativen, die auch auf europäischer Ebene unterstützt werden. Programme wie der Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds (AMIF) sowie der Europäische Sozialfonds (ESF) Plus bieten Projekte zur Verbesserung der Lebenssituation von Geflüchteten und sozial benachteiligten Personen an. Diese europäischen Fördermittel, die über Bund und Länder vergeben werden, zielen darauf ab, die Integration zu fördern und gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen, so berichtet bpb.de.
Insgesamt verdeutlicht die Veranstaltung in Gießen die Notwendigkeit von sozialem Engagement und interkulturellem Austausch in einer zunehmend heterogenen Gesellschaft. Die Kombination aus medizinischer Hilfe und musikalischer Integration könnte als Vormodell für ähnliche Initiativen in anderen Städten und Regionen dienen.
Giessener Anzeiger berichtet von der Veranstaltung und den Herausforderungen, mit denen sozial benachteiligte Menschen konfrontiert sind. Darüber hinaus beleuchtet Giessener Allgemeine detailliert das Ehrenamtliche Engagement und die interkulturellen Aspekte der Aktivitäten.
Für weitere Informationen über die europäischen Fördermittel, die zur Unterstützung solcher Initiativen aufgerufen werden können, ist die Webseite der bpb eine wertvolle Quelle.