Das LWL-Museum für Archäologie in Herne lädt am 1. und 2. Februar 2025 zu einem spannenden Familienwochenende unter dem Motto „Gar nicht finstern – Das Mittelalter in Westfalen“ ein. An diesen beiden Tagen haben Besucher die Möglichkeit, von 11 bis 18 Uhr in die faszinierende Welt des Spätmittelalters einzutauchen. Das Programm umfasst sieben Stationen in der Dauerausstellung, die Einblicke in das Leben einer westfälischen Stadt zur damaligen Zeit bieten. Mitglieder der Interessengemeinschaft Hochgotik werden Vorführungen geben, die das Handwerk und die Kultur dieser Epoche veranschaulichen.
Besonderes Augenmerk wird auf die Rolle des Handwerks gelegt. So wird eine Brettchenweberin die Herstellung bunter Borten für Adel und Kirchengewänder demonstrieren. Ein weiterer Höhepunkt ist die Schritt-für-Schritt-Demonstration der Wolleverarbeitung, die vom Schaf bis zum fertigen Kleid führt. Zudem können die Besucher selbst aktiv werden und Urkunden mit Federkiel und Tinte anfertigen. Die Veranstaltung bietet auch eine interessante Aufklärung über die Hygiene im Mittelalter und widerlegt gängige Mythen über Dreck und Gestank.
Vielfältiges Programm für alle Altersgruppen
Das Familienwochenende ist nicht die einzige Veranstaltung, die im Februar geplant ist. Am 2. Februar wird zudem eine live Online-Führung unter dem Titel „Gebärdensprachlich durch die Steinzeit“ angeboten, die sich an nicht-hörende oder schwerhörende Menschen richtet. Die Führung thematisiert die Werkzeuge der Neandertaler und deren Lebensumfeld.
Für weitere Interessierte gibt es am gleichen Tag zwei öffentliche Führungen mit den Titeln „gesucht. gefunden. ausgegraben.“ um 13 und 15 Uhr. Die Besucher können dabei einen Rundgang durch eine nachgestaltete Ausgrabung unternehmen, in der spannende Funde wie ein Faustkeil aus Mammutknochen und eine Urne von Gevelinghausen zu sehen sind.
Zusätzlich stehen weitere Veranstaltungen auf dem Programm: Am 13. Februar hält Dr. Jana Fries, Leiterin beim Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, einen Vortrag mit dem Titel „Knochen, Steine und Statistik: Wie geht Geschlechterforschung in der Archäologie?“. Am 15. Februar wird ein Näh-Workshop angeboten, bei dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene gemeinsam „Eiszeittiere“ nähen können. Ein weiterer Vortrag am 20. Februar behandelt die Themen „Migration und Anpassung damals – Forschung und Kulturerhalt heute“ und wird von Dr. Annette Kühlem vom Deutschen Archäologischen Institut geleitet.
Kulturelles Angebot bis Ende April
Den Monat Februar rundet eine Filmvorführung mit dem Titel „Tod auf dem Nil“ am 27. Februar ab. Der Eintritt kostet 3 Euro an der Abendkasse. Zudem ist bis zum 27. April 2025 die Wanderausstellung „Ein gut Theil Eigenheit – Lebenswege früher Archäologinnen“ geöffnet, die sich mit der Rolle von Frauen in der Archäologie des 19. und 20. Jahrhunderts beschäftigt. Öffentliche Führungen sind kostenlos, jedoch ist der Museumseintritt erforderlich. Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre haben freien Eintritt.
Die tiefe Auseinandersetzung mit der Archäologie und Geschichte bietet nicht nur Bildung, sondern auch spannende Unterhaltung für die ganze Familie. LWL-Archäologie arbeitet kontinuierlich an der Aufbereitung solcher Programme, die die Faszination der Vergangenheit erlebbar machen, während Westfalium die kulturellen und historischen Aspekte in einem breiteren gesellschaftlichen Rahmen beleuchtet.