Das Theater an der Ruhr blickt auf eine bevorstehende Spielzeit voller spannender Uraufführungen und internationaler Koproduktionen. Vom 7. Februar bis 15. März 2024 wird das Programm unter dem Titel GEHEIMNIS 2 stattfinden, mit zahlreichen herausragenden Inszenierungen und besonderen Veranstaltungen. Der Vorverkauf läuft bereits und alle Events sind online verfügbar, um ein breites Publikum zu erreichen. Diese Initiative zeigt, wie zeitgenössisches Musiktheater auch in herausfordernden Zeiten neue Impulse setzen kann.
Die erste Premiere wird am 7. Februar um 19:30 Uhr mit „Pasolini: Io so. Mitteilungen an die Zukunft“ gefeiert. Dieses Werk von Roberto Ciulli beschäftigt sich mit dem Leben und Schaffen des italienischen Multitalents Pier Paolo Pasolini und ist bereits ausverkauft. Weitere Highlights sind die Stücke von Kathrin Röggla, die mit „Kein Plan (Kafkas Handy)“ am 20. Februar um 19:30 Uhr ein aktuelles Thema aufgreift: die „Reichsbürger“-Prozesse in Deutschland.
Vielfältige Themen und Inszenierungen
Regionsübergreifend wird das Künstlerkollektiv Anagoor mit „Polyptychon der Niedertracht“ um 19:00 Uhr am 15. Februar eine multimediale Erzählung präsentieren, die Kunst, Gewalt und Zeugenschaft thematisiert. Ayat Najafi wird mit „Frauen der Revolutionsstraße“ am 7. März um 19:30 Uhr den Widerstand im Iran auf die Bühne bringen. Diese Stücke zeugen von einem gewaltigen thematischen Spektrum, das von sozialen und politischen Fragestellungen bis hin zu autobiografischen Ansätzen reicht.
Gemeinsam mit den Uraufführungen werden im Rahmen des Festivals auch diverse Rahmenveranstaltungen zu erleben sein. Ausstellungen und Konzerte, wie das Konzert mit Etta Scollo am 8. Februar und das Event „Un/gewisse Begegnungen“ mit VR/AR-Installationen, tragen zur ehrwürdigen Atmosphäre des gesamten Festivals bei. Weitere Veranstaltungen wie die Secret Sound Sisters am 14. März, eine Food Performance am 21. Februar, Familiengeheimnisse am 2. März und ein Maskenball am 15. März ergänzen das Kulturangebot.
Einzigartige Perspektiven in der Theaterlandschaft
Die Uraufführung von „Kein Plan (Kafkas Handy)“ wird nicht nur künstlerisch umgesetzt, sondern bringt durch die Inszenierung von Philipp Preuss auch eine tiefere Ebene der Reflexion mit sich. In diesem Stück widmen sich die vier Geschwister auf der Rückbank eines Autos der ungewissen Natur ihrer Reise – sei es ein Familienausflug, ein Gerichtstermin oder eine Irrfahrt. Diese einzigartige Dynamik wird von der Autorin Barthrin Röggla geschickt ausgearbeitet, um auf die Bedrohungen durch Verschwörungserzählungen und den Rückzug aus der liberalen Demokratie hinzuweisen.
Das Theater an der Ruhr hat damit einen bedeutenden Rahmen geschaffen, um nicht nur künstlerische, sondern auch gesellschaftliche Fragestellungen aufzugreifen. In der aktuellen Theaterlandschaft, die durch die Corona-Pandemie stark geprägt ist, zeigt sich, dass zeitgenössisches Musiktheater eine entscheidende Rolle spielen kann. MIZ hebt hervor, dass Förderstrukturen und Festivals eine wichtige Plattform für solche Experimente darstellen.
Von der Mülheim-Premiere der verschiedenen Stücke bis hin zum Rahmenprogramm – das Theater an der Ruhr positioniert sich klar im gesellschaftlichen Diskurs und bietet den Besuchern ein Erlebnis, das weit über das Bühnengeschehen hinausgeht. Die Veranstaltungen zeugen nicht nur von Kreativität, sondern auch von einem tiefen Verständnis für gegenwärtige Herausforderungen.