Das Tierheim in Hilden, eine wichtige Institution für den Tierschutz in der Region, steht vor umfangreichen Umbauarbeiten. Die Notwendigkeit dieser Maßnahmen ergibt sich aus einer neuen Vorgabe, die besagt, dass Innenzwinger für große Hunde mindestens zehn Quadratmeter Bewegungsfläche bieten müssen. Wie Schaufenster Mettmann berichtet, lagen die bisherigen Maße der Innenzwinger unter dieser Vorgaben, was das Tierheim unter Druck setzte. Die Alternative zum Umbau wäre gewesen, diese Hunde in andere Tierheime zu vermitteln, die jedoch bereits überfüllt sind.
Nach reiflicher Überlegung entschied sich das Team in Hilden, die Umbauarbeiten vorzunehmen. Die Kosten für die Abrissarbeiten belaufen sich auf mindestens 15.000 Euro. Um die benötigten Mittel aufzubringen, startete das Tierheim einen Aufruf in sozialen Medien und der Presse unter dem Motto „Umbau oder Hunde weg – Tierheim Hilden braucht eure Hilfe“. Diese Initiative war erfreulicherweise erfolgreich und erregte die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit.
Umbauzeitraum und Eigenleistungen
Die Umbauarbeiten sind für den Zeitraum bis zum 30. April 2025 eingeplant. Wie die Webseite des Tierheim Hilden e.V. erklärt, erfolgt die Unterstützung durch Ehrenamtliche, die an drei Samstagen im Januar 2025 für die Abrissarbeiten benötigt werden. Diese sind am 4., 11. und 18. Januar angesetzt. Durch Eigenleistungen bei den Abbrucharbeiten können zudem Kosten in Höhe von etwa 12.000 Euro gespart werden. Interessierte Freiwillige können sich bis zum 11. Dezember 2024 anmelden, um die nötigen Werkzeuge und Geräte bestellen zu können.
Ein weiteres Problem, das das Tierheim angeht, sind die nächtlichen Geräusche, die Beschwerden bei Anwohnern hervorrufen. Während der Nacht müssen die großen Hunde zwischen 22:00 und 06:00 Uhr in Innenzwingern weggeschlossen werden, sodass eine Verbesserung der räumlichen Gegebenheiten dringend erforderlich ist.
Die Situation in deutschen Tierheimen
Im weiteren Kontext sollte die kritische Lage der Tierheime in Deutschland erwähnt werden. Laut Deutschlandfunk sind zwei Drittel der Tierheime permanent voll ausgelastet und mussten im Jahr 2023 über 350.000 Tiere aufnehmen, während nur etwa 240.000 Tiere vermittelt wurden. Besonders in städtischen Regionen wie Berlin hatten viele Tierhalter, die ihre Tiere abgeben wollten, wenig Erfolg bei der Vermittlung. Die steigende Popularität von Haustieren in den letzten zwei Jahrzehnten hat zwar zu einem Anstieg der Tierhaltung geführt, jedoch auch die Probleme in den Tierheimen verschärft.
Koadministrative Maßnahmen, wie die Rückverfolgung von Haustierhaltern durch einen Sachkundenachweis und eine Registrierungspflicht, könnten helfen, die Situation zu verbessern. Zudem fordert der Deutsche Tierschutzbund, die Hundesteuer teilweise den Tierheimen zukommen zu lassen, um deren finanzielle Lage zu stabilisieren.
Das Tierheim Hilden’s Engagement für die Umstrukturierung ist nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Tiere wichtig, sondern auch ein Hinweis auf die allgemeine Notwendigkeit, den Tierschutz in Deutschland zu fördern und zu unterstützen. Die Aktion zeigt, wie sehr die Gemeinde hinter der Einrichtung steht und bereit ist, sich für das Wohl der Tiere einzusetzen.