Die Stadt Koblenz hat im Jahr 2022 mit ihren Maßnahmen zur Verkehrsüberwachung eine beeindruckende Bilanz vorgelegt. Laut dem Rechnungsprüfungsbericht der Stadtverwaltung wurden insgesamt 91.937 Verkehrsverstöße registriert, wodurch Einnahmen von 2,8 Millionen Euro erzielt werden konnten. Dies ist eine bedeutende Summe, jedoch zeigt sich auch ein deutliches Missverhältnis, da die Stadt bei der Verkehrsüberwachung ein Minus von 674.000 Euro verzeichnete. Vor allem die hohen Personalkosten, die sich auf 2,9 Millionen Euro summierten, sowie gestiegene Portokosten für die Versendung von Bußgeldbescheiden zogen das Ergebnis nach unten. Angesichts dieser finanziellen Herausforderungen rechnet die Stadtverwaltung für das Jahr 2023 mit Einnahmen von 3,4 Millionen Euro im Bereich der Verkehrsüberwachung.
Die Rolle des Ordnungsamtes war entscheidend, da es allein 69.211 Strafzettel im ruhenden Verkehr verteilte, was einen Anstieg um 7.706 Strafen im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Zudem wurden 2.500 Fahrzeuge wegen Parkverstößen abgeschleppt, was zusätzlich 468.000 Euro an Einnahmen einbrachte. Dabei zahlte die Stadt 305.000 Euro an Abschlepp-Unternehmen, und die durchschnittlichen Kosten für die Halter eines abgeschleppten Autos beliefen sich auf 187,20 Euro. Im fließenden Verkehr registrierte die Stadt 22.726 Strafzettel, was 10.411 weniger als im Jahr 2021 bedeutet.
Mobilität und Blitzereinnahmen
Die mobile Verkehrsüberwachung erfasste 7.993 Fahrer, während 14.733 Verstöße von stationären Blitzanlagen dokumentiert wurden. Diese Anlagen sind unter anderem auf der neuen Moselbrücke installiert. Für Wartung und Reparatur der Radarfallen wurden 9.000 Euro ausgegeben. Im Vergleich zu anderen deutschen Städten fällt Koblenz jedoch nicht als „Blitzermillionär“ auf. In Berlin beispielsweise wurden im Jahr 2022 Blitzer-Einnahmen von 30,2 Millionen Euro erzielt, gefolgt von Köln mit 21,5 Millionen Euro. Diese Daten verdeutlichen, dass in Koblenz noch Potenzial zur Steigerung der Einnahmen aus Verkehrsordnungswidrigkeiten besteht.verkehrsanwaelte.de berichtet, dass die Blitzer-Einnahmen in einer Umfrage unter 150 Städten in Deutschland mehr als verdoppelt wurden, und die Gesamteinnahmen stiegen von 58,3 Millionen Euro (2021) auf 134,5 Millionen Euro (2022).
Deutschlandweit zeigt sich ein klarer Trend: Die Einnahmen pro PKW stiegen erheblich, von 20,00 Euro auf 37,12 Euro. Diese Entwicklungen stehen im Kontext einer wachsenden Anzahl von Blitzanlagen. In den 36 untersuchten Städten existieren insgesamt 436 Messanlagen, davon 305 stationäre und 131 mobile Blitzgeräte. Der Einsatz von Monocams, mobilen Blitzgeräten, wird derzeit durch Pilotprojekte erprobt. Auch hierbei sind noch einige Datenschutzfragen zu klären.kba.de liefert zudem wichtige Daten zu Verkehrsauffälligkeiten und registrierten Personen, die am 1. Januar 2024 bei über 10 Millionen lagen.
In Anbetracht der Einnahme- und Ausgabenbilanz der Verkehrsüberwachung in Koblenz zeigt sich, dass noch viele Herausforderungen zu bewältigen sind, um die finanziellen Mittel für die Überwachung effizienter zu nutzen und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Diese Entwicklungen werden weiterhin genau beobachtet werden müssen.