Das Hessische Kabinett hat Franziska Kiermeier zur neuen Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung (HLZ) ernannt. Diese Entscheidung ist Teil der Bestrebungen der christlich-sozialen Koalition, die Stärkung und Förderung der Demokratie voranzutreiben. Staatssekretär Benedikt Kuhn lobte Kiermeier als Expertin, die mit neuen Ideen und Impulsen zur Neuausrichtung der HLZ beitragen werde.
Kiermeier unterstreicht die Notwendigkeit, für die Demokratie zu werben und deren Wert im Vergleich zu autokratischen Systemen zu verdeutlichen. Die neue Direktoren bringt einen breiten akademischen Hintergrund mit, nachdem sie Politikwissenschaft, Volkswirtschaft und Germanistik an den Universitäten in Trier und Lund in Schweden studierte.
Berufliche Laufbahn und Erfahrungen
Ihre berufliche Laufbahn begann sie in der Thüringer Staatskanzlei, wo sie als Referatsleiterin in der Öffentlichkeitsarbeit tätig war. Im Jahr 2012 übernahm sie die Verantwortung für historisch-politische Bildung und Erinnerungskultur am Institut für Stadtgeschichte Frankfurt. Dort leitete sie von 2022 bis 2024 das Institut kommissarisch und entwickelte vielfältige Programme anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der ersten deutschen Nationalversammlung.
Ein wesentlicher Aspekt von Kiermeiers Plan für die HLZ ist der Ausbau des digitalen Angebots. Damit möchte sie jüngere Zielgruppen noch besser erreichen. Die HLZ spielt eine zentrale Rolle in der politischen Bildungsarbeit Hessen, indem sie Informationen über staatliche Institutionen vermittelt, Aufklärungsarbeit vor Wahlen leistet und politischen Entscheidungshilfen wie dem Wahl-O-Mat bereitstellt.
Fokus auf Demokratie und politische Bildung
Die HLZ ist seit ihrer Gründung im Jahr 1954 ein fester Bestandteil des politischen Lebens in Hessen. Sie agiert parteiisch für Freiheit und Demokratie, jedoch bleibt sie politisch unabhängig. Ein Kuratorium aus neun Landtagsabgeordneten aller Parteien schließt eine parteipolitische Beeinflussung aus. Die Hauptaufgabe der HLZ besteht in der Förderung des freiheitlich-demokratischen Bewusstseins durch öffentliche Bildungsarbeit.
Das Engagement für politische Bildung wird auch im Kontext aktueller Debatten zur Festigung demokratischer Werte und zur Vorbeugung extremistischer Einstellungen immer wichtiger. Laut Berichten herrscht ein wachsendes Bewusstsein für die Notwendigkeit einer starken politischen Bildung, um den Herausforderungen in der Gesellschaft zu begegnen. Initiativen wie das geplante Demokratiefördergesetz zielen darauf ab, Maßnahmen zur Demokratieförderung und Extremismusprävention zu verstetigen.
Kiermeier erkennt in den sozialen Medien sowohl ein wichtiges als auch herausforderndes Instrument für die politische Bildung. Sie beabsichtigt, entschieden gegen Fake News und Desinformation vorzugehen, um die Integrität der politischen Bildung zu sichern. Ihre Ziele spiegeln sich auch in der Satzung der HLZ wider, die die politische, nicht parteigebundene Bildungsarbeit betont.
Die nächsten Schritte unter Kiermeiers Leitung könnten entscheidend sein, um das Engagement der HLZ in der politischen Bildungslandschaft zu festigen und neue, innovative Ansätze zu entwickeln, die den sich verändernden Bedürfnissen der Gesellschaft gerecht werden.