Im Kontext der zunehmenden Spannungen zwischen den USA und Mexiko hat die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum entschieden, Gegenmaßnahmen auf die von den USA verhängten Zölle anzukündigen. Wie Radio Euskirchen berichtet, reagiert Sheinbaum auf die Entscheidung der US-Regierung, ab dem heutigen Tag Strafzölle von 25 Prozent auf mexikanische Waren zu erheben. Diese Maßnahme kommt als Druckmittel, um Mexiko zu zwingen, Maßnahmen gegen Drogenkartelle und die Migration zu ergreifen.
In ihrer Antwort gab Sheinbaum Wirtschaftsminister Marcelo Ebrard den Auftrag, einen detaillierten Plan für Gegenzölle zu entwickeln. Damit möchte die mexikanische Regierung auf die wirtschaftlichen Herausforderungen reagieren, die diese Zölle mit sich bringen. „Wir haben einen Plan A, B und C“ für solche Situationen, allerdings veröffentlichte sie keine konkreten Details dazu. Der Fokus liegt auf Diplomatie, sodass sie dazu aufruft, einen kühlen Kopf zu bewahren und konfrontative Maßnahmen zu vermeiden, berichtete NZZ.
Ein komplexes Handelsverhältnis
Die Vereinigten Staaten sind Mexikos wichtigster Handelspartner, da über 80 Prozent der mexikanischen Exporte in die USA gehen. Dies wird durch das USMCA-Freihandelsabkommen gestützt, welches die beiden Länder wirtschaftlich eng miteinander verbindet. Die hohe Abhängigkeit vom Handel ist für Mexiko kritisch, da viele Unternehmen und Millionen Arbeitsplätze auf diesen Austausch angewiesen sind Bericht von Tagesschau.
Zusätzlich zu den Zöllen auf mexikanische Waren werden auch Produkte aus Kanada mit 25 Prozent Zöllen belegt. Diese Maßnahmen könnten nicht nur Mexiko, sondern auch die USA selbst stark treffen. Ebrard warnte, dass die Zölle bis zu 400.000 Arbeitsplätze in den USA gefährden und die Inflation anheizen könnten. Er bezeichnete die Zölle als strategischen Fehler, der viele amerikanische Familien direkt betreffen würde.
Die politische Machtprobe
Trump nutzt die Zölle als politischen Druck, um von Mexiko ein stärkeres Vorgehen gegen Drogenkartelle zu fordern, insbesondere angesichts der gravierenden Auswirkungen von Fentanyl in den USA, das im Jahr 2023 rund 75.000 amerikanische Bürger betraf. Auch Kanada bereitet sich auf mögliche Gegenmaßnahmen vor, die von Ministerpräsident Justin Trudeau angekündigt wurden, falls die USA die Zölle durchsetzen NZZ.
Sheinbaum hat Trump vorgeschlagen, eine Arbeitsgruppe zur gemeinsamen Bekämpfung des Drogenhandels zu bilden, um die Spannungen zwischen den beiden Ländern abzubauen und gleichzeitig eine diplomatische Lösung zu suchen. Ihr Ziel ist es, die Konfrontation zu vermeiden und stattdessen auf Zusammenarbeit zwischen den Nachbarländern zu setzen.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Trumps Zöllen könnten dabei auch über Mexiko und die USA hinausgehen. Experten befürchten einen Anstieg der Inflation und potenzielle Arbeitsplatzverluste in beiden Ländern, was die ohnehin angegriffene Wirtschaft beider Staaten zusätzlich belasten könnte Tagesschau.