Am Freitagabend, dem 2. Februar 2025, kam es bei einem spannenden Eishockeyspiel zwischen den Hannover Indians und den Herne Miners in der Oberliga Nord zu bedenklichen Vorfällen. Die Hannover Indians gingen am Ende siegreich mit einem 7:3 hervor, doch das Ergebnis geriet aufgrund tumultartiger Auseinandersetzungen zwischen den Fans in den Hintergrund. Wie Neue Presse berichtet, war der Ausschlag für die Eskalation eine Matchstrafe gegen Lennart Schmitz aus dem Team der Herner im Schlussdrittel. Diese Entscheidung führte zu einer emotionalen Zuspitzung auf der Südtribüne, wo sowohl Gäste-Fans als auch einige Anhänger der Indians standen.
Zu den Vorfällen zählten das aggressive Verhalten einer Gruppe von „Schwarzjacken“ aus der Nordkurve, die sich zur Südtribüne bewegten und dort auf vermummte Herner Fans trafen. Jan Roterberg, der kaufmännische Leiter der Indians, schilderte die Situation und informierte den Deutschen Eishockey-Bund über die Vorkommnisse. Er zeigte sich besorgt über das Verhalten einer kleinen Fangruppe und kündigte an, im Falle weiterer Unruhen Stadionverbote zu verhängen.
Konflikte und Verletzungen
Die eskalierenden Provokationen seitens der Herner Fans führten dazu, dass Bierbecher geworfen wurden, was die Situation weiter anheizte. Die handgreiflichen Auseinandersetzungen wurden durch das Ordnungspersonal nur schwer unter Kontrolle gebracht. Ein besonders bedauerlicher Vorfall ereignete sich, als ein Fan der Indians sich verletzte, nachdem er auf einer rutschigen Fläche ausrutschte und auf den Kopf fiel. In der Folge musste die Polizei nach dem Spiel dafür sorgen, dass die Herner Fans zuerst das Stadion verlassen konnten.
Im Gegensatz zu den aktuellen Vorfällen in Hannover ist Fangewalt im Eishockey insgesamt ein weniger häufiges Thema als bei Fußballspielen. Laut SRF liegt dies unter anderem daran, dass Eishockeyspiele in der Regel weniger Zuschauer anziehen, wodurch die Anzahl potenzieller Störer verringert wird. Zudem ist Pyrotechnik im Eishockey weniger verbreitet und die Vorfälle beschränken sich meist auf An- und Abreisen. Die Verantwortlichen der Eishockey-Liga haben eine Nulltoleranzpolitik gegenüber Pyrotechnik im Stadion etabliert, was in der Vergangenheit zur Verbesserung der Sicherheit beigetragen hat.
Sicherheit im Eishockey und Maßnahmen zur Gewaltprävention
Die Forschungsstelle Gewalt bei Sportveranstaltungen der Universität Bern befasst sich mit dem Management von Sportfans, sowohl im Fußball als auch im Eishockey. Diese Institution wurde 2017 gegründet und untersucht die Dynamiken rund um Sportereignisse. Die Institution zielt darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Ligen und Vereinen zu fördern, um gewalttätige Auseinandersetzungen zu reduzieren. Die Universität Bern legt besonderen Wert auf Dialogelemente und präventive Strategien, um ein sicheres Umfeld für Zuschauer zu schaffen.
Die aktuellen Ereignisse bei den Hannover Indians zeigen, dass trotz der insgesamt positiven Entwicklung in Bezug auf Fangewalt im Eishockey, immer noch Herausforderungen bestehen, die es zu bewältigen gilt. Die Kombination aus kritischem Management und verstärkten Sicherheitsmaßnahmen wird notwendig sein, um die weiteren Spiele und die Integrität der Sportveranstaltungen zu schützen.