Im Januar 2025 waren in Hessen rund 207.200 Menschen arbeitslos gemeldet. Dies entspricht einem Anstieg von 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Solch hohe Arbeitslosenzahlen zu Jahresbeginn wurden zuletzt im Jahr 2010 verzeichnet. Die aktuelle Arbeitslosenquote in Hessen liegt bei 5,9 Prozent, was 0,3 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres ist. In Frankfurt am Main beträgt die Arbeitslosenquote sogar 6,9 Prozent, was die regionale Lage weiter verschärft.
Die höchsten Arbeitslosenquoten in Hessen wurden in Wiesbaden (8,3 Prozent), Kassel (9,2 Prozent) und Offenbach (9,8 Prozent) registriert, während der Landkreis Fulda die niedrigste Quote mit 3,9 Prozent aufweist. Die Regionaldirektion der Agentur für Arbeit in Hessen rechnet mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosenzahlen. Besonders besorgniserregend ist der Rückgang der gemeldeten Stellen: Im Januar wurden nur 7.100 neue Stellen gemeldet, was einem Rückgang von 13,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht.
Entwicklung der Beschäftigung
In Frankfurt liegt der Stellenbestand 5,4 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Trotz eines Rekordwerts an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Hessen, der im vergangenen Jahr über 640.000 erreichte, zeigt sich ein gegensätzliches Bild: Die Jobsuche wird immer langwieriger, trotz eines am Arbeitsmarkt herrschenden Fachkräftemangels in vielen Bereichen.
Ulli Dvorák, der Leiter des Frankfurter Jobcenters, appelliert an Unternehmen, Menschen mit unvollständigen Qualifikationen eine Chance zu geben. Der Appell ist besonders wichtig, da die Absage von Stellenangeboten an potenzielle Arbeitnehmer häufig auf die Anforderungen an die Qualifikation zurückzuführen ist. Auch der Leiter der Frankfurter Arbeitsagentur fordert mehr Flexibilität sowohl von Arbeitssuchenden als auch von Unternehmen.
Fazit und Ausblick
Die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt in Hessen weist auf eine beunruhigende Entwicklung hin. Die steigenden Arbeitslosenzahlen und der Rückgang neuer Stellen könnten künftige Herausforderungen für die Wirtschaft und die Gesellschaft darstellen. Experten sind sich einig, dass eine zukunftsorientierte Strategie nötig ist, um den negativen Trend zu stoppen und die offenen Stellen angemessen zu besetzen.
Für weitere Informationen und detaillierte Statistiken zur Arbeitsmarktsituation in Hessen können die Berichte auf statistik.arbeitsagentur.de konsultiert werden oder die umfassende Analyse auf fr.de.