Bad Kreuznach sieht sich einem zunehmend kritischen Zustand seiner Fußgängerzone gegenüber. Der Leerstand in diesem zentralen Bereich der Stadt hat ein besorgniserregendes Niveau erreicht. Experten warnen davor, dass diese Entwicklung zur Verödung der Innenstadt führen könnte, sollte nicht zeitnah und effektiv gegen die Ursachen vorgegangen werden. Eine öffentliche Sitzung des Ausschusses für Wirtschaftsentwicklung wird am 5. Februar um 17:30 Uhr im Rathaus stattfinden, um Lösungen zu erörtern und Vorschläge aus der Bevölkerung zu sammeln. Das Fachbüro GMA (Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH) wird eingeladen, um bei diesen Diskussionen zu unterstützen und mögliche Maßnahmen zu entwickeln, die die Attraktivität der Stadt steigern können. Dies berichtet BYC News.
Das veränderte Einkaufsverhalten, insbesondere der Trend zu Online-Shopping, wurde als Hauptursache für den Leerstand identifiziert. Immer mehr Kunden entscheiden sich, ihre Einkäufe bequem von zu Hause aus zu erledigen, was aufgrund sinkender Besucherzahlen auch die Gastronomie negativ beeinflusst. Zudem führt die Ansiedlung von Fachmärkten in Gewerbegebieten mit kostenfreien Parkplätzen zu einem zusätzlichen Rückgang der Frequenz in der Innenstadt. Diese Entwicklungen machen eine aktive Diskussion um Lösungen umso drängender, wofür die kommende Sitzung eine Plattform bieten soll. Auch die Rückkehr eines verkaufsoffenen Sonntags wird als zentrales Thema behandelt, um die Attraktivität der Innenstadt zu fördern, wie Wochenspiegel Live berichtet.
Maßnahmen zur Steigerung der Aufenthaltsqualität
Die Stadt Bad Kreuznach hat bereits erste Maßnahmen ergriffen, um die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen. Zu diesen Maßnahmen gehört die Sanierung der Mühlenstraße, die darauf abzielt, das Stadtbild zu verbessern und Fußgänger zum Verweilen einzuladen. Darüber hinaus wurden Veranstaltungen wie der Feierabendmarkt ins Leben gerufen, um mehr Besucher anzuziehen und den Einzelhandel zu stärken. Wirtschaftsdezernent Markus Schlosser betont die Notwendigkeit eines aktiven Engagements von Einzelhandel, Gastronomie und der Bürgerschaft. Dies ist entscheidend, um eine lebendige und attraktive Innenstadt zu erhalten.
Die bevorstehende Sitzung bietet zudem allen Interessierten die Möglichkeit, Vorschläge einzubringen und aktiv an der Diskussion teilzunehmen. Es wird erwartet, dass durch den Austausch zwischen Politik, Einzelhandel und der Bevölkerung neue Ideen entstehen, um dem Leerstand in der Fußgängerzone entgegenzuwirken und die Stadt zukunftssicher zu machen. Die Stadtverwaltung verfolgt das Ziel, eine rechtssichere Lösung für den „Mantelsonntag“ zu finden, um diesen wichtigen Aspekt der Stadtentwicklung zu unterstützen. Obwohl der Leerstand eine große Herausforderung darstellt, eröffnet die Situation auch Chancen für positive Veränderungen und eine Rückkehr zu einer lebendigen Innenstadt.