Kassel plant die Einführung einer neuen Übernachtungssteuer von drei Euro pro Gast und Nacht, die ab April 2025 gelten soll. Die sogenannte „Bettensteuer“ wurde beschlossen, um eine Finanzierung städtischer Angebote sicherzustellen, darunter Grünflächen, öffentlicher Nahverkehr und Kulturprogramme. Diese Steuer gilt sowohl für private als auch für Geschäftsreisen und erstreckt sich auf Übernachtungen in Hotels, Pensionen, Ferienwohnungen und private Vermietungen, einschließlich Airbnb. Die Ausnahme bilden Klassenfahrten und Übernachtungen in Jugendherbergen.
Der Stadtrat wird am 24. März 2025 über den entsprechenden Entwurf entscheiden. Die neue Übernachtungssteuer ersetzt den aktuellen Kurbeitrag von 50 Cent pro Nacht, der bis jetzt nur im Kurbezirk Bad Wilhelmshöhe erhoben wurde. In Kassel wurden im Jahr 2024 fast eine Million Übernachtungen registriert, was die Bedeutung dieser Abgabe nochmals unterstreicht. Die Stadt verfolgt mit dieser Maßnahme die Absicht, die Bedingungen für den Tourismus weiter zu verbessern und gleichzeitig die finanziellen Mittel für städtische Projekte zu sichern.
Details zur Abwicklung der Steuer
Die Abrechnung der Übernachtungssteuer soll elektronisch erfolgen, was eine vereinfachte Handhabung für Beherbergungsbetriebe und private Vermieter verspricht. Die Steuerpflichtigen werden direkt in den Unterkunftsbetrieben rechnen müssen, wobei die Abgabe zu 100% an die Gemeinde weitergeleitet wird. Diese Praxis ähnelt dem Vorgehen in vielen deutschen Städten, die ähnliche Steuern erheben. In Deutschland erheben etwa 2.000 Gemeinden eine City-Taxe, die stark variieren kann – von einem festen Betrag pro Nacht bis zu einem Prozentsatz des Übernachtungspreises.
- Übersicht über einige deutsche Städte:
- Berlin: 5% des Übernachtungspreises
- Bremen: 3 Euro (4 Sterne), 2 Euro (andere Hotels), 1 Euro (Gasthäuser)
- Köln: 5% des Übernachtungspreises
- Frankfurt am Main: 2 Euro pro Person pro Aufenthaltstag
Die Einführung dieser Taxe ist nicht nur eine finanzielle Entlastung für die Stadt, sondern auch eine Maßnahme gegen die zunehmende Nachfrage und den Anstieg der Übernachtungszahlen, die Kassel in den vergangenen Jahren verzeichnete. In Anbetracht der anstehenden Informationsveranstaltung am 5. Februar 2025, in der Dr. Wett und Kämmerer Nölke Details und Fragen zur neuen Steuer klären werden, besteht für die Anwohner sowie die betroffenen Unternehmen die Möglichkeit, sich umfassend zu informieren.
Der Schritt zur Einführung einer Übernachtungssteuer verdeutlicht das Bestreben von Kassel, sich als attraktive Destination für Touristen und Geschäftsreisende zu positionieren und gleichzeitig die lokalen Infrastruktur und kulturellen Angebote zu fördern. Die Diskussion um die Steuer hat bereits breite Aufmerksamkeit erregt und wird sicher bis zur endgültigen Entscheidung durch das Stadtparlament am 24. März 2025 anhalten.
Wie hessenschau.de berichtet, wird die Kurtaxe durch die neue Übernachtungssteuer abgelöst, was zeigt, wie sich Kassels touristische Abgaben entwickeln. Diese Maßnahme könnte so auch ein Umdenken innerhalb der Beherbergungsbranche in der Stadt auslösen und zukünftige Strategien zur Kundenbindung und Preisgestaltung beeinflussen.