Die Autobahn 59 in Richtung Norden bei Duisburg wird am kommenden Wochenende aufgrund dringender Reparaturen an einer maroden Brücke vollgesperrt. Die Sperrung beginnt am Samstag um 7.00 Uhr und endet am Sonntag um 22.00 Uhr. Betroffen ist der Abschnitt zwischen dem Autobahnkreuz Duisburg und der Anschlussstelle Duisburg-Meiderich. Wie die Rundschau Online berichtet, war die Entscheidung für die Sperrung notwendig, nachdem bei einer Prüfung im Herbst erhebliche Mängel festgestellt wurden, die die Tragfähigkeit der Brücke einschränken.
Der 1,8 Kilometer lange Brückenabschnitt führt über den Rhein-Herne-Kanal und die Ruhr. Schwertransporte über 48 Tonnen dürfen die Strecke in der Nähe des Duisburger Hafens nicht mehr befahren. Für leichtere Fahrzeuge gibt es derzeit keine Einschränkungen. Die erwartet notwendigen monatlichen Prüfungen zur Sicherheit des Bauwerks könnten jedoch weitere Maßnahmen zur Folge haben.
Reparaturarbeiten und Infrastrukturprobleme
Aktuelle Kälteeinwirkungen haben die Brücke zusätzlich stark belastet. Laut WDR ziehen sich über die Fahrbahn Richtung Norden 30 Zentimeter lange Spalte. Diese Schäden entstehen, weil sich Brückenteile durch extreme Temperaturunterschiede auseinandergezogen haben. Monteure sind vor Ort und arbeiten an einem Brückenübergang, der durch die Kälte beschädigt wurde. Dies zeige, dass die verwendeten dehnbaren Lamellen, die normalerweise Bewegungen ausgleichen, nicht mehr funktionsfähig sind.
Ein zusätzliches Problem stellt ein gerissenes Stahlseil dar, das die Bewegung des Brückenübergangs verhinderte. Monteure mussten auch innerhalb der Brücke notwendige Reparaturen durchführen, da sich wichtige Konstruktionsteile gelöst haben. Die Reparaturen am Brückenübergang sollen jedoch Anfang der kommenden Woche abgeschlossen sein, wobei Autofahrer mit langen Staus in den Stoßzeiten rechnen müssen.
Kontext der Brückensanierung
Die jüngsten Ereignisse unterstreichen die Notwendigkeit regelmäßiger Brückenprüfungen und -sanierungen in Deutschland. Die DIN 1076 legt Standards für die Prüfung und Überwachung von Ingenieurbauwerken fest und sieht regelmäßige Sichtprüfungen, Hauptprüfungen und einfache Prüfungen vor. Dies ist besonders relevant vor dem Hintergrund des kürzlichen Einsturzes der Dresdner Carolabrücke im September 2024, der die Initiativen zur Verbesserung der Brückensicherheit und -instandhaltung in den Fokus rückte. Eine Studie hebt hervor, dass regelmäßige Prüfungen elementar für die Sicherheit und Langlebigkeit von Brücken sind.
Die Erfahrungen in Duisburg sind daher ein eindringlicher Hinweis darauf, dass sowohl öffentliche als auch private Verantwortlichkeiten im Brückenmanagement überdacht und hinsichtlich ihrer Prüfpflichten klar definiert werden müssen. Öffentlich-Private Partnerschaften sollten unterstützt werden, um ein effektives Instandhaltungsmanagement zu gewährleisten und der Sicherheit der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland Rechnung zu tragen.