Am Mittwochabend findet das mit Spannung erwartete Derby zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen statt. Angesichts der hohen Erwartungen und der potenziellen Gefahr von Ausschreitungen wird die Polizei mit einem großen Aufgebot vor Ort sein. Dies folgt auf intensive Gewalteskalationen bei vergangenen Spielen, die die Sicherheitsbehörden in Alarmbereitschaft versetzen.
In der letzten Begegnung zwischen den beiden Mannschaften kam es zu schweren Ausschreitungen. Dabei erlitten sowohl ein Ordner als auch ein zehnjähriges Kind schwere Verletzungen. Diese Vorfälle sind nicht isoliert; die aktuelle Saison verzeichnet insgesamt 17 Gewalteskalationen zwischen Fußballfans und der Polizei. Vorfälle wie die beim Niedersachsen-Derby in Hannover sowie Blockstürme in Frankfurt und St. Pauli haben das Verhältnis zwischen Ultras und Polizei stark angespannt. Diese Situation wird von Oliver Wiebe, einem Sprecher des Dachverbands der Fanhilfen, kritisch betrachtet, der den eskalierenden Polizeieinsätzen nach dem Ende der Corona-Zugangsbeschränkungen eine besondere Rolle zuschreibt.
Polizeiliche Maßnahmen und Fanproteste
Um weiteren Ausschreitungen vorzubeugen, kündigt die Polizei ein frühzeitiges und konsequentes Vorgehen an. Darüber hinaus hat die Polizei einen offenen Brief an die Fans veröffentlicht, in dem eindringlich gebeten wird, Provokationen zu vermeiden und die Stadionordnung einzuhalten. Bei der bevorstehenden Begegnung sind mehrere hundert Polizisten im Einsatz. Die Behörden werden nicht zögern, gegen mögliche Ausschreitungen rigoros vorzugehen.
Die Situation in den Stadien spitzt sich weiter zu. Ein weiteres Signal kommt von Jochen Kopelke von der Polizeigewerkschaft, der die Notwendigkeit von Polizeieinsätzen bei Hochrisikospielen unterstreicht und auf das Problem der Ticketlosen hinweist, die absperrte Bereiche überwinden, um sich unter die echten Stadionbesucher zu mischen. Der von Fanforschern beobachtete Verlust der Kommunikation zwischen Polizei und Fans verstärkt diese Problematik. Harald Lange fordert daher eine differenzierte Betrachtung der verschiedenen Fan-Gruppierungen.
Kritik und Vorschläge für Veränderungen
Auf Seiten der Fanhilfen wird die Polizeitaktik scharf kritisiert. Wiebe berichtet von 17 Spielen, in denen die Polizei die Einsätze bewusst eskalierte. Seinen Forderungen nach mehr Selbstkritik sowie einer qualitativ besseren Kommunikation zwischen Fans und Polizei wird höchste Priorität beigemessen. Ein Verbot von Pfefferspray im Stadion wird ebenfalls gefordert, um Gewaltakten entgegenzuwirken.
Angesichts der kommenden Fußball-Europameisterschaft wird befürchtet, dass die Polizei die Fans als Spielball für ihre eigenen Strategien nutzt. Dies führt zu einer weiteren Verhärtung des schon angespannten Verhältnisses zwischen den beiden Seiten. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Derby zwischen Köln und Leverkusen entwickeln wird und ob die Polizeimaßnahmen tatsächlich die gewünschten Ergebnisse bringen.
Für weitere Details zu den Hintergründen und Entwicklungen können Sie Radio Leverkusen sowie Deutschlandfunk konsultieren.