Am 5. Februar 2025 wurde das Insolvenzverfahren des DRK-Kreisverbandes Hagen eröffnet, ein Schritt, der aus anhaltenden finanziellen Schwierigkeiten resultiert. Im November 2024 stellte der Verband einen Antrag auf Eigenverwaltungsverfahren beim Amtsgericht Hagen, um die finanziellen Herausforderungen zu bewältigen. Das Verfahren in Eigenverwaltung erlaubt es den Verantwortlichen, ihre Handlungs- und Weisungsbefugnis zu behalten, was die Chancen auf eine erfolgreiche Restrukturierung erhöht. Come-On berichtet, dass das Insolvenzgericht das Verfahren bereits angeordnet hat.
Obwohl das Insolvenzverfahren eröffnet wurde, führt der DRK-Kreisverband Hagen seine laufenden Geschäfte fort. Die Gehälter der Mitarbeitenden werden weiterhin direkt vom Verband ausgezahlt, da ausreichende finanzielle Mittel dafür vorhanden sind. Mit rund 310 betroffenen Mitarbeitenden wurde in Versammlungen über die aktuelle Lage informiert. Es gab jedoch auch Hinweise, dass die Angestellten in den kommenden drei Monaten Insolvenzgeld von der Arbeitsagentur erhalten werden, anstelle ihrer regulären Gehälter. WDR weist darauf hin, dass die Insolvenz nicht die Angestellten der DRK-Tochtergesellschaft im Pflegebereich betrifft.
Soziale Dienstleistungen und Strukturanpassungen
Der DRK-Kreisverband Hagen ist seit langem in verschiedenen sozialen Bereichen aktiv, darunter Altenheime, ein Kleidermarkt und der Dienst „Essen auf Rädern“. Zudem sind die Mitarbeitenden an der Seite der Hagener Feuerwehr in den Rettungsdiensten aktiv. Trotz der Insolvenzanmeldung soll die Arbeit in diesen sozialen Dienstleistungen fortgeführt werden. Die Einrichtungen bleiben geöffnet, und zwei Seniorenheime mit insgesamt 200 Betten bleiben ebenfalls in Betrieb. Dennoch ist eine von drei Tagespflegeeinrichtungen zum Jahresende von einer Schließung betroffen.
Die finanziellen Schwierigkeiten des DRK-Kreisverbandes Hagen sind nicht isoliert. Die allgemeine Preissteigerung, insbesondere bei Energiekosten, sowie die Anpassungen der Tariflöhne haben die Situation verschärft. Zudem bemängelt der Verband die Kürzungen der nordrhein-westfälischen Landesregierung im sozialen Sektor, die sich negativ auf die wirtschaftliche Stabilität des Verbandes ausgewirkt haben. WDR beschreibt die negative wirtschaftliche Entwicklung der letzten zwei Jahre als einen weiteren entscheidenden Faktor für die Insolvenz.
Investorenprozess und Zukunftsperspektiven
Um den Fortbestand der sozialen Dienstleistungen zu sichern, wurde zu Beginn des Insolvenzverfahrens ein Investorenprozess angestoßen. Dies soll langfristige Perspektiven für den DRK-Kreisverband Hagen schaffen, während gleichzeitig die Tätigkeitsfelder der Einrichtungen in den nächsten drei Monaten auf Wirtschaftlichkeit geprüft werden. Die Unterstützung durch den Landesverband des Roten Kreuzes ist in dieser kritischen Phase ebenfalls gegeben. Come-On berichtet, dass trotz der Herausforderungen eine positive Grundhaltung vorhanden ist, um die sozialen Dienstleistungen weiter anzubieten und zu stabilisieren.
Insgesamt ist die Situation für den DRK-Kreisverband Hagen angespannt, doch mit der Eigenverwaltung gibt es Raum für Handlungsspielraum und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft in der sozialen Arbeit der Region.