In Dannstadt-Schauernheim laufen derzeit umfassende Messungen des Untergrunds, die von Vulcan Energy durchgeführt werden. Diese Messungen, die mit speziellen Vibro-Trucks vorgenommen werden, sind Teil der Voruntersuchungen für mögliche Projekte im Bereich der Geothermie. Die Ortsbürgermeisterin Manuela Winkelmann (CDU) wurde bereits über die Aktivitäten des Unternehmens informiert. Vulcan Energy hat ähnliche Messungen zuvor in Mannheim durchgeführt und strebt nun an, auch in Dannstadt-Schauernheim wertvolle Erkenntnisse über die geologischen Gegebenheiten zu gewinnen, um die Potenziale für die Nutzung von Erdwärme besser einschätzen zu können. rheinpfalz.de berichtet, dass …
Die Geothermienutzung zählt zu den ältesten Energiequellen der Menschheit und nutzt die in der Erde gespeicherte Wärmeenergie. Diese Wärme entsteht vor allem durch den Zerfall radioaktiver Elemente und die Restwärme aus der Erdentstehung. Geothermie kann sowohl zur Stromerzeugung als auch zur Bereitstellung von Wärme eingesetzt werden und wird in Deutschland und weltweit als ein zentraler Bestandteil der Energiewende gesehen. v-er.eu bietet weitere Informationen an.
Aktueller Stand der Geothermie in Deutschland
Der aktuelle Stand der Geothermiekapazitäten in Deutschland zeigt, dass bereits 43 tiefe Geothermieanlagen in Betrieb sind. Dazu zählen:
- 32 Heizwerke
- 11 Kraftwerke zur Stromerzeugung
- 7 kombinierte Heizkraftwerke, die sowohl Wärme als auch Strom liefern
Die insgesamt installierte Wärmeleistung beträgt 407 MW, während die elektrische Leistung bei 47 MW liegt. Wenn Deutschland sein Potenzial im Bereich der tiefengeothermischen Energie voll ausschöpft, könnte das Land theoretisch bis zu 300 TWh pro Jahr liefern, was ungefähr ein Viertel des gesamten Wärmebedarfs gedeckt werden könnte. Besonders interessant ist die Temperaturentwicklung in Mitteleuropa: Diese steigt im Erdinneren um etwa 3 °C pro 100 Meter Tiefe, was die geothermische Nutzung begünstigt.
Vorteile und Herausforderungen der Geothermie
Geothermie bietet zahlreiche Vorteile. Sie ist nahezu emissionsfrei im Betrieb, verursacht keine Luftverschmutzung und ist unabhängig von Wetterbedingungen. Zudem stabilisiert sie die Energiepreise durch lokale Verfügbarkeit und reduziert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
Dennoch gilt es, einige Herausforderungen zu bewältigen. Hohe Investitionskosten, insbesondere für Tiefbohrungen, sowie die Abhängigkeit von spezifischen geologischen Bedingungen sind bedeutende Hürden. Zudem besteht das Risiko induzierter Erdbeben durch Tiefbohrungen und die potenzielle Freisetzung von schädlichen Gasen. Bei unsachgemäßer Durchführung von Bohrungen könnte es zudem zur Grundwasserkontamination kommen. Moderne Anlagen setzen jedoch geschlossene Kreislaufsysteme ein, um diese Risiken zu minimieren und eine verantwortungsvolle Nutzung der geothermischen Ressourcen zu gewährleisten. deea.de bietet einen erweiterten Kontext zur Thematik an.