In Hessen nimmt die Zahl der Grippefälle deutlich zu. In der vorletzten Januarwoche wurden 1.144 neue Infektionen registriert, was fast einem Drittel mehr als in der Vorwoche entspricht. Im Vergleich dazu meldeten die Gesundheitsämter im Vorjahr in derselben Woche 1.222 neue Grippefälle. Der Höhepunkt der Grippewelle im vergangenen Jahr wurde Anfang Februar mit 2.229 neuen Erkrankungen pro Woche erreicht, wie fr.de berichtet.
Die aktuelle Grippewelle in Deutschland, die am 30. Dezember 2023 begann, betrifft alle Altersgruppen und die Erreger sind vor allem Influenzaviren. Ein schwerwiegender Aspekt dieser Welle ist, dass die Herbst-Infektwelle, die seit der Corona-Pandemie anhaltend hoch war, nahtlos in die Grippewelle überging. Die Grippesaison erstreckt sich generell von Anfang Oktober bis Mitte Mai, wobei die Wellen typischerweise ab Januar einen Anstieg zeigen, wie auch hessenschau.de festhält.
Ärztliche Herausforderungen und Auswirkungen
Angesichts der stark steigenden Fallzahlen sehen sich Arztpraxen in Hessen einer enormes Patientenaufkommen gegenüber. Viele Patienten leiden unter wiederholten Infekten. Christian Sommerbrodt, der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Hessen, erklärt, dass die Dauer und Intensität dieser Welle schwer vorherzusagen sind; gewöhnlich dauert die Grippewelle bis mindestens Anfang März.
Besonders in Schulen sind die Auswirkungen deutlich zu spüren. An der Theobald-Ziegler-Schule in Frankfurt-Eckenheim wurde der reguläre Unterricht eingestellt. Auch an zwei Schulen in Homberg/Ohm und Reiskirchen fiel der Präsenzunterricht aus, was die Alarmstufe in den betroffenen Regionen erhöht.
Symptome und Verlauf der Erkrankung
Die häufigsten Symptome der Grippe umfassen Fieber, Husten, Halsschmerzen, Muskel- und Kopfschmerzen, Schwäche sowie Schweißausbrüche. Einige Patienten berichten auch von Schnupfen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall, während etwa ein Drittel der Fälle asymptomatisch verläuft. In der Regel dauert die Erkrankung fünf bis sieben Tage, kann jedoch bei Komplikationen länger anhalten.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) ist aktiv und untersucht Proben von Patienten mit Erkältungssymptomen in Arztpraxen. Eine Grippewelle wird ausgelöst, wenn in jeder fünften Probe Influenza-Viren nachgewiesen werden, wie tagesschau.de erklärt.
Impfung und Präventionsmaßnahmen
Um der Grippewelle entgegenzuwirken, wird eine Grippe-Impfung besonders für vulnerable Gruppen empfohlen. Dazu zählen Menschen über 60 Jahre, Schwangere ab der 14. Schwangerschaftswoche sowie Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen und Bewohner von Alten- oder Pflegeheimen. Der Impfstoff für ältere Menschen enthält oft Wirkverstärker, um die Wirksamkeit zu erhöhen.
Die Impfquote gegen Grippe in Deutschland liegt jedoch bei nur 43% der über 60-Jährigen, während die Weltgesundheitsorganisation für diese Altersgruppe eine Impfquote von 75% empfiehlt. Abgesehen von der Impfung sind bekannte Schutzmaßnahmen wie Abstand halten, Hände waschen und das Tragen von Masken entscheidend, um die Verbreitung des Virus zu vermindern.