Nordrhein-Westfalen verzeichnete in der Produktionsstatistik von Fertiggerichten 2023 signifikante Rückgänge, insbesondere bei Fleisch-Fertiggerichten. Laut den aktuellen Erhebungen von IT.NRW produzierten die Betriebe in diesem Jahr insgesamt 31.200 Tonnen Fleisch-Fertiggerichte, was einem Rückgang von 8,5 % gegenüber 2022 entspricht. Im Vergleich zu den Produktionszahlen von 2019 reduzierte sich die Menge sogar um fast 40 %, als 51.300 Tonnen hergestellt wurden.
Fleisch-Fertiggerichte machten im Jahr 2023 mehr als ein Drittel des gesamten Absatzwertes von Fertiggerichten aus, der insgesamt bei 911 Millionen Euro lag. Mit einem Warenwert von 319 Millionen Euro entfallen damit auf Fleisch-Fertiggerichte etwa 35,0 % des gesamten Absatzes. Im Jahr 2019 lag dieser Anteil noch bei nahezu 50 %.
Wert und Vielfalt der Fertiggerichte
Ein Blick auf die weiteren Kategorien von Fertiggerichten zeigt ebenfalls interessante Entwicklungen. Im Jahr 2023 betrug der Absatzwert anderer Fertiggerichte, wie etwa Tiefkühlpizzen und Käsefondues, 198 Millionen Euro, was 21,7 % des Gesamtwerts ausmachte. Teigwaren und deren Gerichte trugen mit 153 Millionen Euro (16,8 %) ebenso zum Wachstum bei wie Gemüse-Fertiggerichte mit einem Wert von 125 Millionen Euro (13,7 %) und Fisch-Fertiggerichte mit 116 Millionen Euro (12,7 %).
Im Bundesvergleich bleibt Nordrhein-Westfalen ein wichtiger Standort in der Fertiggerichte-Produktion. 2023 entfallen 16,4 % des gesamten Absatzwertes von Deutschlands Fertiggerichten auf NRW, welches somit einen wertvollen Beitrag zur nationalen Produktionsleistung leistet. Die bundesweite Gesamtproduktion betrug 2023 etwa 1,6 Millionen Tonnen, was einen nur leichten Rückgang von 0,7 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt, während der nominale Absatzwert auf 5,5 Milliarden Euro anstieg, was eine Zunahme von 8,6 % bedeutet.
Vergleich mit Vorjahren
Die Zahlen verdeutlichen zudem, wie sich die Branche im Laufe der Jahre entwickelt hat. Im Jahr 2022 lag der Gesamtwert der in NRW produzierten Fertiggerichte bei 822 Millionen Euro, was einen Rückgang von 18 Millionen Euro im Vergleich zu 2021 darstellt. Diese rückläufige Tendenz spiegelt sich auch im Absatzwert für Fleisch-Fertiggerichte wider, der auf 289 Millionen Euro gesenkt wurde, was einem drastischen Rückgang von 22,9 % entspricht, wobei 19 Betriebe 34.000 Tonnen produzierten.
Besonders im Regierungsbezirk Münster entfielen 47,0 % des Wertes, was 386 Millionen Euro entspricht. Gegenüber dem Jahr 2019 ist auch hier eine Verringerung von 37 Millionen Euro (−4,4 %) zu verzeichnen, was die Marktentwicklung in dieser Region weiter unterstreicht. Der Erzeugermarkt zeigt jedoch auch Wuchsmöglichkeiten: So stieg der Absatzwert von Gemüse-Fertiggerichten durch 10 spezialisierten Betriebe um 37,6 % und erreichte 96 Millionen Euro.
Mit den Zahlen aus den ersten drei Quartalen 2024 zeichnet sich eine moderate Erholung ab. Hier wurden Fertiggerichte im Wert von 691 Millionen Euro produziert, was einem Anstieg von 1,7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Dennoch bleibt festzuhalten, dass auch der Absatzwert von Fleisch-Fertiggerichten in diesem Zeitraum mit einem Wert von 251 Millionen Euro einen Rückgang von 15,9 % gegenüber 2019 aufweist.
Insgesamt verdeutlichen die aktuellen Daten die Herausforderungen und die Anpassungen, mit denen die Fertiggericht-Industrie in Nordrhein-Westfalen konfrontiert ist. Trotz eines allgemeinen Anstiegs im nominalen Absatzwert müssen die Hersteller kreativ und anpassungsfähig bleiben, um diesen dynamischen Markt zu navigieren.