Am Freitag, dem 7. Februar, wird der öffentliche Personennahverkehr in Köln von einem ganztägigen Warnstreik betroffen sein. Verdi hat zu diesem Streik aufgerufen, der um 3 Uhr morgens beginnt und mit dem Betriebsbeginn am Samstag, dem 8. Februar, endet. Dieser Schritt erfolgt im Rahmen eines umfassenden Tarifstreits im öffentlichen Dienst in Nordrhein-Westfalen (NRW), bei dem die Gewerkschaft Druck auf die Arbeitgeber ausüben möchte, um ihre Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen durchzusetzen. Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, dass alle Stadtbahnen der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) während des Streiks in den Depots bleiben und viele Buslinien, insbesondere die Linien 16 und 18, die auch mit den Stadtwerken Bonn betrieben werden, ausfallen werden.
Ein Drittel der Busstrecken in Köln wird von Subunternehmen bedient, daher verkehren einige Linien weiterhin. Dennoch wird eine Vielzahl der Busverbindungen eingestellt, was die Mobilität der Bürger stark einschränkt. Fahrgäste sind angehalten, die KVB-Webseite oder die App zu nutzen, um aktuelle Informationen zur Verfügbarkeit von Verkehrsmitteln zu erhalten. Dies gilt insbesondere für sporadisch verkehrende Buslinien wie 106, 118 und 120.
Auswirkungen auf die Mobilität
Die KVB hat angekündigt, dass sie die tatsächlichen Fahrten in ihre digitale Fahrplanauskunft eingepflegt hat. Zudem sind die Kundenservicezentren der KVB am Streiktag geschlossen. Die Mobilitätsgarantie bei Verspätungen oder anderen Unregelmäßigkeiten gilt an diesem Tag ebenfalls nicht. RP Online stellt zudem fest, dass die Deutsche Bahn und andere Eisenbahnverkehrsunternehmen, S-Bahnen sowie Regionalbahnen von dem Streik nicht betroffen sind und weiterhin verkehren werden.
Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Beschäftigten des öffentlichen Personennahverkehrs eine Gehaltserhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie drei zusätzliche freie Tage. Diese Forderungen sind das Ergebnis der ersten Verhandlungsrunde, die am 24. Januar ergebnislos blieb. Die nächste Verhandlungsrunde findet in zwei Wochen, vom 17. bis 18. Februar, statt. WDR berichtet, dass die Themen auch in anderen Städten, wie Bonn und Mönchengladbach, angesprochen werden. Dabei wird die Gewerkschaft versuchen, weiteren Druck auf die Arbeitgeber auszuüben, die Verdi’s Forderungen als überzogen betrachten und sich auf leere öffentliche Kassen berufen.
Streik und Verkehrssituation in NRW
Zusätzlich zu Köln sind für den Streiktag auch andere Städte wie Bonn, Krefeld und der Rhein-Sieg-Kreis betroffen. Verdi-Landesbezirksleiterin Gabriele Schmidt betont die Notwendigkeit, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, da „warme Worte allein nicht ausreichen“. Verkehrsexperte Roman Suthold vom ADAC erwartet, dass durch den massiven Ausfall im ÖPNV auch die Stau- und Verkehrssituation auf den Straßen von NRW erheblich zunehmen wird, da Pendler, die auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind, verstärkt auf ihre Autos umsteigen werden. Daher empfiehlt er auch, am Freitag möglichst im Homeoffice zu arbeiten.
Der Warnstreik in Köln und anderen Städten stellt nicht nur die Mobilität der Pendler vor große Herausforderungen, sondern wirft auch Fragen nach den Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter im öffentlichen Dienst auf, die aufgrund stagnierender Löhne und hoher Arbeitsbelastung zunehmend unter Druck geraten.