Die Rheinland-Pfälzische Technische Universität (RPTU) in Kaiserslautern plant die Einführung von vier neuen Professuren im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), wie SWR berichtet. Präsident Malte Drescher hebt die bedeutende Rolle von KI für alle Studierenden hervor, unabhängig von ihrem Fachbereich. Die Fachbereiche für die neuen Professuren stehen noch nicht fest, es wird jedoch betont, dass die Integration von sozialen, rechtlichen und psychologischen Aspekten in die KI-Forschung von hoher Relevanz ist.
Die RPTU entwickelt sich damit zu einem wichtigen Schwerpunkt für KI und Informatik in Deutschland. In Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft wurde die Initiative „AI, Computing & Society“ ins Leben gerufen, die sich auf eine verantwortungsvolle Entwicklung der Künstlichen Intelligenz konzentriert. Diese Partnerschaft wird durch die Unterstützung von rheinland-pfälzischen Wissenschaftsminister Clemens Hoch gefördert. Die Einführung dieser Professuren ist für dieses Jahr vorgesehen, die Besetzung soll allerdings voraussichtlich erst im kommenden Jahr erfolgen.
Interdisziplinarität und Verantwortung in der KI-Forschung
Ein zentrales Ziel der neuen Initiative ist es, KI-Forschung nicht nur auf die Informatik zu beschränken, sondern auch die gesellschaftlichen Auswirkungen und ethischen Fragestellungen zu integrieren. Laut Nachrichten KL ist die interdisziplinäre Expertise der RPTU entscheidend für die wissenschaftliche Begleitung des Wandels, den KI mit sich bringt. Professor Patrick Cramer von der Max-Planck-Gesellschaft und Professor Malte Drescher betonen beide die Notwendigkeit, den Einsatz von KI verantwortungsvoll zu gestalten und durch Forschung zu begleiten.
Dieartige Initiativen sind besonders relevant, da KI zunehmend in verschiedenen Bereichen Anwendung findet, darunter Entscheidungsunterstützung in Bewerbungsverfahren, medizinische Diagnosen und die Erstellung von Inhalten für soziale Medien. Dennoch bleibt die Frage, wie belastbar die Ergebnisse von KI-Systemen sind und wie sie sozialverantwortlich eingesetzt werden können.
Ethische Herausforderungen und zukünftige Forschung
Die rasante Entwicklung der KI wirft in vielen Lebensbereichen komplexe ethische Fragestellungen auf, die nicht ignoriert werden können. Laut Das Wissen geht es dabei um Themen wie Datenschutz, Transparenz von Entscheidungen der KI-Systeme und die Verantwortung bei Fehlentscheidungen. Der verantwortungsvolle Umgang mit KI-Technologien setzt einen dynamischen Prozess voraus, in den verschiedene Stakeholder, darunter Informatiker, Juristen und Ethiker, eingebunden werden müssen.
Um eine ethisch fundierte Integration von KI zu gewährleisten, wird die Entwicklung von Richtlinien und Standards für die KI-Entwicklung als notwendig erachtet. Eine kontinuierliche Forschung und Diskussion sind essentiell, um sowohl technologische Fortschritte als auch gesellschaftliche Werte zu schützen. Im langfristigen Ziel, Kaiserslautern als KI-Leuchtturm zu etablieren, werden auch internationale Forschungsprogramme und Kooperationen angestrebt.
Insgesamt positioniert sich die RPTU nicht nur als akademische Institution, sondern auch als aktiver Mitgestalter der ethischen und gesellschaftlichen Dimensionen von Künstlicher Intelligenz in Deutschland und darüber hinaus.