Am 28. Januar kam es in Leimen zu einem schweren Vorfall, bei dem eine 17-jährige Frau von einem American-Staffordshire-Pitbull-Mix angegriffen wurde. Die junge Frau erlitt dabei erhebliche Verletzungen im Gesicht. Der Gesundheitszustand des Opfers bleibt unverändert, während die Polizei derzeit keine neuen Informationen zu dem Vorfall herausgeben kann, wie rheinpfalz.de berichtet.
Nach dem Angriff wurde der aggressive Hund vom Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Rodalben beschlagnahmt und in einem Tierheim in Pirmasens untergebracht. Die Sicherstellung des Tieres wurde als Maßnahme zur Gefahrenabwehr ergriffen. Laut der Verwaltung besteht jedoch keine akute Gefahr mehr von dem Tier.
Ermittlungen und mögliche Folgen
Infolge des Vorfalls wird nun ein Sachverständiger beauftragt, um den Hund zu beurteilen und ein entsprechendes Gutachten erstellen zu lassen. Dieser Prozess könnte mehrere Monate in Anspruch nehmen. Parallel dazu wird auch die Eignung der Hundehalterin überprüft. Der Fall erregte Aufsehen, nicht zuletzt aufgrund falscher Informationen, die die Eltern des Opfers zunächst veröffentlichten. Sie hatten behauptet, der Hund habe ihre Tochter während eines Spaziergangs attackiert und sei anschließend geflohen. Später stellte sich jedoch heraus, dass die Attacke in der Wohnung der Nachbarin stattfand.
Die Polizei ermittelt nun wegen versuchter Strafvereitelung sowie fahrlässiger Körperverletzung. Die räumliche Nähe zwischen dem Hund und dem Opfer wirft Fragen zur Verantwortung und Haftung auf, insbesondere in Bezug auf die Gefährlichkeit des Hundes und die Zuständigkeit des Tierhalters.
Gefährlichkeit von American Staffordshire Terriern
American Staffordshire Terrier sind für ihre Stärke und Sportlichkeit bekannt. Ihre Bisskraft kann laut nahf.org bis zu 224 Pfund pro Quadratzoll (psi) erreichen. Diese starke Bisskraft ist auf die muskulöse Bauweise und die kräftigen Kiefer zurückzuführen.
Die hohe Wirkung der Bisse kann ernsthafte Verletzungen verursachen und ist unter Umständen lebensbedrohlich. Zu den typischen Verletzungen zählen unter anderem:
- Prellungen und Schnittwunden
- Punktionen
- Nervenschäden
- Gebrochene Knochen
- Infektionen
- Narbenbildung und Entstellungen
- Emotionale und psychologische Traumata
In Deutschland leben rund 8,6 Millionen Hunde, was einem beachtlichen Anstieg seit 2000 entspricht. Diese Zahl beunruhigt die Gesellschaft, insbesondere in Anbetracht der jährlich 30.000 bis 50.000 gemeldeten Bissverletzungen, von denen 60 bis 80 Prozent auf Hunde zurückzuführen sind. Experten argumentieren, dass oft unzureichendes Wissen der Halter über die Bedürfnisse und das Verhalten von Hunden zu gefährlichen Situationen führt, wie stuttgarter-nachrichten.de feststellt.