Am 14. Februar 2025 lädt die Kirche St. Elisabeth in Pirmasens von 15:00 bis 17:00 Uhr zu einer besonderen Veranstaltung ein. Im Rahmen einer Wortgottesfeier sollen Menschen mit Demenz sowie deren Angehörige und Freund*innen im Mittelpunkt stehen. Das Thema der Feier, „Nur die Liebe lässt uns leben“, nimmt Bezug auf die emotionale Verbindung, die sowohl die Betroffenen als auch ihre Angehörigen in dieser herausfordernden Zeit eint. Der Anlass dient nicht nur dem geistlichen Beistand, sondern auch der Integration demenziell erkrankter Menschen in die Gemeinde und der Rückkehr zu vertrauten Glaubensritualen. Im Anschluss an die Feier sind die Teilnehmer zu einem geselligen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen eingeladen.
Veranstaltet wird die Feier von der Kath. Familienbildungsstätte & Haus der Familie Pirmasens in Kooperation mit dem Netzwerk Demenz und der Lokalen Allianz für Menschen mit Demenz im Landkreis Südwestpfalz. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 06331/2039715 oder per E-Mail an info@fbs-pirmasens.de anmelden.
Die Herausforderungen der Demenz
In Deutschland leiden zurzeit etwa 1,8 Millionen Menschen an Demenz. Diese Erkrankung gilt als Volkskrankheit und hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben der Erkrankten sowie auf das der Angehörigen. Den meisten Angehörigen bleibt oft das Gefühl, ihre Liebsten nicht in ein Pflegeheim geben zu können. Die Pflege erfolgt in vielen Fällen durch Familienmitglieder, was häufig zu einer enormen emotionalen und physischen Belastung führt. Laut einer Untersuchung des Deutschen Alterssurvey aus den Jahren 2020/2021 unterstützen 3,5 Prozent der Menschen in der zweiten Lebenshälfte jemanden mit Demenz, während 14 Prozent Angehörige ohne Demenz pflegen.
Ein Viertel der über 85-Jährigen ist von Demenz betroffen, und das Risiko, an der Krankheit zu erkranken, steigt signifikant mit dem Alter. Bei der Unterstützung von Menschen mit Demenz stehen Angehörige jedoch oft alleine da und müssen bewältigen, woher sie die Kraft für diese herausfordernde Aufgabe nehmen können. In diesem Zusammenhang wird auch über die Rolle des Glaubens nachgedacht, der möglicherweise eine wichtige Unterstützung bieten kann.
Der Weg zur Unterstützung
In der Pflege von demenziell erkrankten Menschen gibt es keinen Unterschied im Zeitaufwand nach Geschlecht oder Altersgruppen, allerdings zeigen Studien, dass Frauen anteilig häufiger pflegen als Männer. Darüber hinaus scheint das Bildungsniveau einen Einfluss darauf zu haben, wie zeitintensiv die Unterstützung ist: Angehörige mit höherer Bildung nehmen weniger Zeit in Anspruch als solche mit niedriger oder mittlerer Bildung.
Die Belastung der Pflegenden ist beträchtlich. Sie berichten von einem stärkeren Gefühl der Überforderung im Vergleich zu Personen, die niemanden mit Demenz betreuen. Dabei zeigt sich, dass die gesundheitlichen und emotionalen Beeinträchtigungen, wie depressive Symptomatik und Einsamkeit, ähnlich sind wie bei nicht pflegenden Personen oder bei der Pflege von Menschen ohne Demenz. Der Glaube könnte hier eine wertvolle Ressource darstellen, die den Angehörigen hilft, mit den Herausforderungen des Alltags umzugehen.
Die Wortgottesfeier in der Kirche St. Elisabeth könnte somit nicht nur eine spirituelle, sondern auch eine zwischenmenschliche Brücke schlagen, indem sie Ort des Austauschs und der Gemeinschaft für all jene bietet, die von Demenz direkt betroffen sind. Die Förderung des sozialen Zusammenhalts und die Stärkung des Glaubens sind essentielle Aspekte, um den Herausforderungen, die die Erkrankung mit sich bringt, besser begegnen zu können.
Für weitere Informationen zur demografischen Entwicklung und Unterstützungsangeboten siehe SWR sowie DZA.