Am 7. Februar 2025 gibt die Staatsanwaltschaft Paderborn bekannt, dass die Ermittlungen bezüglich des tragischen Vorfalls in der General-Weber-Kaserne in Höxter eingestellt werden. Bei diesem Ereignis, das sich am 26. September 2024 während eines Bataillons-Appells ereignete, wurden 17 Personen verletzt, darunter zwei schwer. Der Appell sollte eine feierliche Übergabe des scheidenden Kommandeurs Michael Gorzolka an seinen Nachfolger markieren.
Ein unerwartetes und heftiges Gewitter führte zum Zusammenbruch eines Zeltes, unter dem sich zahlreiche Gäste befanden. Die Staatsanwaltschaft stellte im Rahmen der Ermittlungen fest, dass der Zeltaufbau den geltenden Vorschriften entsprochen hatte. Die Zelte hielten bis kurz vor dem Vorfall den angekündigten Windböen stand, wobei extreme Böen in ihrer Stärke und Wucht nicht rechtzeitig zu erkennen waren.
Überprüfung des Zeltaufbaus
Im Zuge der Ermittlungen wurden Wetterdaten und -warnungen überprüft. Für die Bauweise von Zelten gelten spezifische Vorschriften, die von der Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften herausgegeben werden. Diese schreiben vor, dass Zelte und Tragluftbauten gefahrlos auf- und abgebaut werden müssen. Zudem müssen Montageanleitungen vorliegen, um die Sicherheit bei der Einrichtung zu gewährleisten.
Die Vorschriften umfassen auch, dass Unternehmensleitungen für die ordnungsgemäße Durchführung des Auf- und Abbaus verantwortlich sind. Baustellen müssen standfest sein, und Arbeiten in großen Höhen dürfen nur von qualifizierten Personen durchgeführt werden. Dies schließt das Verbot ein, Arbeiten bei starkem Wind oder anderen widrigen Wetterbedingungen durchzuführen. Bei Zeltstrukturen, die im Hoch- oder Tiefbau eingesetzt werden, gelten unterschiedliche Sicherheitsrichtlinien, die jedoch in diesem konkreten Fall nicht zutrafen, da die Zelte den entsprechenden Bau- und Sicherheitsnormen folgten.
Folgen des Vorfalls
Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft, die Ermittlungen einzustellen, wirft Fragen zur Verantwortlichkeit und zu den Sicherheitsvorschriften bezüglich des Zeltbetriebs auf. Es bleibt unklar, ob zukünftige Vorschriften oder Schulungen erforderlich sein werden, um ähnliche Vorfälle zu verhindern. Bislang befanden sich die Zelte in einem ordnungsgemäßen Zustand gemäß den Haufe und hielten den Wetterbedingungen bis kurz vor dem Unfall stand.
Der Vorfall verdeutlicht die potenziellen Gefahren, die von extremen Wetterlagen und unvorhersehbaren Umständen ausgehen. Die Diskussion über die Sicherheit bei der Veranstaltung solcher Appelle in Verbindung mit spezifischen Sicherheitsstandards für Zeltbetriebe wird sicherlich weitergeführt werden müssen, um die Sicherheitsvorkehrungen in ähnlichen Situationen zu optimieren.