Nachhaltige Veränderungen stehen vor der Tür: Sybille Schilling ist seit Oktober 2023 die neue geschäftsführende Regionalleiterin des Caritas-Verbandes für den Main-Kinzig-Kreis. Die 57-jährige Bad Orber betont die Bedeutung von Selbstreflexion in ihrer Arbeit und sieht die Beziehung zu Klienten als eine symbiotische Dynamik, die sowohl Geben als auch Nehmen umfasst. Schilling, die herzlich empfangen wurde, hat bereits verschiedene Standorte des Verbands besucht und will die Mitarbeiterzufriedenheit gezielt fördern.
In ihrer neuen Rolle sieht sich Schilling verschiedenen Herausforderungen gegenüber. Ein zentrales Anliegen ist die wirtschaftliche Stabilität des Verbands, der rund 160 Mitarbeiter beschäftigt. Wegen der finanziellen Engpässe, die durch Rückgänge bei den Kirchensteuermitteln sowie die Notwendigkeit eines tariflich festgelegten Inflationsausgleichs für die Mitarbeiter verstärkt werden, betont sie die Notwendigkeit kreativer Ideen und organisatorischer Veränderungen.
Strategien zur Konsolidierung
Auf einer Mitgliederversammlung, die im neuen Caritas Bildungshaus in Gelnhausen stattfand, erläuterte Ludwig Borowik, Vorsitzender des Verbandes, die aktuelle finanzielle Entwicklung. Negative Ergebnisse aus dem Vorjahr setzten sich zwar 2023 fort, jedoch in geringerem Maß als befürchtet. Die Maßnahmen zur Gegensteuerung zeigen Wirkung; der Verband befindet sich auf einem Konsolidierungskurs, der bis ins 1. Halbjahr 2024 fortgesetzt werden soll.
Die finanziellen Sorgenpunkte sind vor allem bei den ambulanten Pflegediensten und der Suchtkrankenhilfe evident. Diese Bereiche sind besonders betroffen von der Herausforderung, qualifiziertes Personal zu gewinnen, was durch langzeiterkrankte Mitarbeiter zusätzlich verschärft wird.
Die digitale Zukunft der Caritas
Ein weiteres zentrales Thema ist die Digitalisierung. Laut Berichten seien der Bereich der Gesundheits- und Sozialwirtschaft sowie die Möglichkeiten der digitalen Teilhabe essenziell für die Caritas. Schilling sieht die Notwendigkeit, neue digitale Betreuungs- und Begleitkonzepte zu entwickeln, um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und gleichzeitig Risiken zu minimieren.
Die Schaffung qualitativ hochwertiger digitaler Dienstleistungen und der vereinte Einsatz für Datenschutz und IT-Sicherheit sind ebenfalls von zentraler Bedeutung. Trotz der Herausforderungen fordert Caritas, dass politische Rahmenbedingungen geschaffen werden, die die digitale Transformation aktiv unterstützen.
In ihrer Freizeit findet Schilling Ausgleich beim Motorradfahren und in der Natur. Sie hat sich mit ganzer Überzeugung dem Leitbild der Caritas „Not sehen und handeln“ verpflichtet und möchte durch respektvollen Umgang und gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe das Arbeitsklima im Verband positiv beeinflussen.