Immer mehr Kinder in Deutschland wachsen mehrsprachig auf, was sowohl eine Bereicherung als auch eine Herausforderung für Erzieher und Eltern darstellt. Aus diesem Grund hat das Kreisintegrationszentrum Mettmann in Kooperation mit Bildungseinrichtungen Praxisworkshops zum mehrsprachigen Vorlesen ins Leben gerufen. Diese Initiativen wurden kürzlich ins Leben gerufen und sollen dazu beitragen, den Zugang zu Sprache und Geschichten zu fördern und gleichzeitig Wertschätzung für verschiedene Kulturen zu zeigen. Zahlreiche Kinder, die in Familien mit Migrationshintergrund leben, profitieren von diesen Vorleseaktionen.
Die erste Veranstaltung fand am 27. Januar in der DRK-Kindertagesstätte Farbenfroh in Wülfrath statt. Bürgermeister Rainer Ritsche nahm aktiv daran teil und betonte die Bedeutung mehrsprachiger Bildung für die Integration. Die Vorlesungen wurden in Deutsch, Italienisch, Albanisch und Russisch angeboten, was den Teilnehmenden wertvolle Tipps für die Durchführung mehrsprachiger Vorlesestunden vermittelte. Dies sind essentielle Fähigkeiten, da über 21% der Kinder, die 2022 eine Kindertagesstätte besuchten, in Familien leben, in denen primär eine andere Sprache als Deutsch gesprochen wird, so ein Bericht des Bildungsservers.
Geplante Workshops im Februar
Um die Reichweite dieser Programme zu erhöhen, sind für Februar zwei weitere Workshops geplant. Der erste findet am 10. Februar von 10 bis 13 Uhr in der Stadtbibliothek Mettmann statt. Der zweite Workshop wird am 12. Februar von 14 bis 16 Uhr in der Evangelischen Integrativen Kita Lerchenweg in Monheim durchgeführt. Die Workshops richten sich an alle Interessierten, die sich für mehrsprachige Bildung einsetzen möchten und bieten eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Methoden.
Die erfolgreiche Umsetzung dieser Workshops hängt nicht nur von der Teilnahme der Vorlesepatinnen und -paten ab, sondern auch von der fortwährenden Unterstützung durch Bildungseinrichtungen. In den kommenden Wochen sind zudem weitere Workshops in Ratingen und Velbert in Planung. Interessierte können sich über das Kreisintegrationszentrum Mettmann per E-Mail an integration@kreis-mettmann.de oder telefonisch unter 02104 992124 oder 02104 992212 anmelden.
Mehrsprachigkeit in den frühen Jahren
Die Diskussion um Mehrsprachigkeit ist in Deutschland von zentraler Bedeutung, da immer mehr Kinder mit verschiedenen Sprachhintergründen in den Bildungseinrichtungen vertreten sind. Statistiken zeigen, dass der Anteil der Kinder aus mehrsprachigen Haushalten in den letzten Jahren gestiegen ist, was die Wichtigkeit solcher Programme unterstreicht. In Westdeutschland spricht fast ein Viertel der Kita-Kinder überwiegend eine andere Sprache als Deutsch, während in Ostdeutschland jedes zwölfte Kind betroffen ist.
In Berlin ist die Situation noch ausgeprägter: Hier beträgt der Migrationsanteil bei Kindern und Jugendlichen 40 Prozent. In diesem Kontext gewinnen Projekte wie „frühstart“ zur Sprachförderung und interkulturellen Erziehung zunehmend an Bedeutung. Verschiedene Organisationen, darunter der Verband binationaler Familien und Partnerschaften, setzen sich für die Gleichberechtigung aller Menschen und die Förderung der Mehrsprachigkeit in Bildungseinrichtungen ein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Initiativen des Kreisintegrationszentrums Mettmann zur Förderung mehrsprachiger Vorlesestunden nicht nur die Integration stärken, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur lebenslangen Sprach- und Bildungsförderung der Kinder leisten. Die Teilnahme an den Workshops ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die vielfältigen Kompetenzen der Kinder zu unterstützen und zu fördern.