Am 8. Februar 2025 fand in Kusel, Rheinland-Pfalz, ein Wahlkampfauftritt der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel statt, der von einer umfangreichen Gegendemonstration begleitet wurde. Laut Angaben der Polizei nahmen rund 600 Personen an der Protestkundgebung gegen die AfD teil, während der Veranstalter sogar von etwa 1.000 Teilnehmern sprach. Unter dem Motto „Nazis raus“ und „Klare Kante gegen Rechts“ setzten die Demonstranten ein deutliches Zeichen gegen die Partei und ihre Politik. Die Versammlungsleiterin Hans-Christian von Steinaecker, vom Bündnis für Demokratie im Landkreis Kusel, betonte, dass das Ziel der Veranstaltung sei, „eine klare Position gegen die AfD als angebliche demokratische Partei“ zu beziehen.
Die Gegendemonstration, die auf einem Parkplatz am Roßberg, in der Nähe der Fritz-Wunderlich-Halle stattfand, wurde von mehreren Organisationen organisiert. In ihren Reden kritisierten die Teilnehmer die AfD und warnten vor „Spaltung, Hetze und sozialer Kälte“, wobei auch der Landrat Otto Rubly von der CDU die Unterstützung demokratischer Werte bekräftigte. Zudem malten Unbekannte Parolen gegen Rechtsextremismus auf den Fußweg zur Halle.
AfD-Veranstaltung und Weidels Ansprache
Parallel zur Gegendemonstration fand die AfD-Veranstaltung in der Halle statt, die mit rund 700 Unterstützern ausgebucht war. Alice Weidel wurde von den Anwesenden mit „Alice“-Rufen und Deutschlandfahnen gefeiert. In ihrer Rede äußerte Weidel starke Positionen, darunter die Ankündigung, dass sie keine finanzielle Unterstützung für Kriegstreiberei genehmigen wolle und dass Deutschland aus dem Pariser Klimaabkommen sowie der WHO austreten sollte. Außerdem forderte sie, die deutschen Grenzen am ersten Tag ihrer Amtszeit zu schließen und eine konsequente Rückweisung aller illegalen Einreisen zu vollziehen.
Unter den Gästen der AfD-Veranstaltung waren auch Sebastian Münzenmaier, der für den Wahlkreis Kaiserslautern kandidiert, und Catalina Monzon, die Landratskandidatin für den Kreis Kusel ist. Sollte Monzon gewinnen, könnte sie die zweite Landrätin der AfD in Deutschland werden. Bei der Wahl am 23. Februar wird sie versuchen, den amtierenden Landrat Rubly abzulehnen.
Polizeiliche Maßnahmen und Situation vor Ort
Die Polizei hatte im Vorfeld der Veranstaltungen mit Verkehrsbehinderungen gerechnet und appellierte an alle Beteiligten, friedlich zu bleiben und keinerlei Straftaten zu begehen. Der Polizeibericht über die Gegendemonstration bestätigte, dass die Proteste überwiegend friedlich verliefen, was sowohl von der Polizei als auch von den Organisatoren begrüßt wurde.
In einem bundesweiten Kontext finden derzeit zahlreiche Demos gegen Rechtsextremismus statt, unter anderem in München, wo Veranstalter mit rund 75.000 Teilnehmern rechnen. Dies unterstreicht die bundesweite Relevanz der Diskussion um die AfD und ihre politischen Positionen, die auch in Kusel stark kritisiert werden. Während das politische Klima in Deutschland angespannt bleibt, setzen Initiativen wie die in Kusel wichtige Zeichen für eine demokratische Gesellschaft.
Zusammenfassend zeigt das Geschehen in Kusel, wie polarisiert die Debatte in Deutschland ist und wie unterschiedlich die Ansichten zur AfD und ihrer Politik wahrgenommen werden. n-tv berichtet über die Geschehnisse vor Ort, während auch Tagesschau auf die Proteste eingeht. Der Deutschlandfunk beleuchtet zudem die bundesweiten Proteste, die einen weiteren Blick auf die Themen und Herausforderungen werfen, die derzeit Deutschland bewegen.