Am 9. Februar 2025 wurden im Rahmen einer feierlichen Zeremonie die Reisestipendien an herausragende Studierende der Kunstakademie Düsseldorf vergeben. Der Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen sowie die Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf verleihen diese Stipendien seit 1994. In diesem Jahr findet die Vergabe zum 31. Mal statt und die Reisestipendien sind mit insgesamt 6.000 EUR dotiert, um die künstlerische Entwicklung der Studierenden zu unterstützen. Die Jury bestand aus Kathrin Bentele, Clara Maria Blasius vom Kunstverein und Stefan Drzisga von der Kunst- und Kulturstiftung.
Die drei Stipendiaten 2023 sind Jan Hunkemöller, Christi Knak Tschaikowskaja und Lilli Lake. Jeder der Künstler bringt einzigartige Perspektiven und Techniken in ihre Arbeiten ein, die sehr unterschiedliche Themen und Materialien ansprechen.
Jan Hunkemöller und seine künstlerische Auseinandersetzung
Jan Hunkemöller, der in der Klasse von Ed Atkins studiert, nutzt verschiedene Medien, darunter Zeichnungen, skulpturale und textbasierte Arbeiten. Er präsentiert drei Werke, die von der Renaissance und dem Barock inspiriert sind, insbesondere durch Musiknotationen. In seinen Arbeiten thematisiert Hunkemöller die Materialitäten alte Manuskripte und historische Tintenherstellung. Eine seiner Zeichnungen zeigt Galläpfel, die den Ursprung schwarzer Tinte symbolisieren, während eine andere chemische Reaktionen der Tinte auf Papier dokumentiert. Die dritte Arbeit beinhaltet handbeschriebene Notenblätter, die sich mit dem Zerfall von Papier beschäftigen.
Christi Knak Tschaikowskaja und ihre Performance
Christi Knak Tschaikowskaja, die in der Klasse von Gregor Schneider studiert, arbeitet sowohl in der Malerei als auch in der Performance. Ihre Installation „Partitur“ besteht aus Papier- und Holzmodulen und die Performance „tenderness as part of a FLINTA rhythm“ untersucht gesellschaftliche Bewertungen von Anspannung. Die Arbeit thematisiert Gemeinschaft, Diversität und Lebensräume und ihre Wandarbeit dient als choreografische Grundlage sowie physisches Dokument der Performance.
Lilli Lake und die multimediale Herausforderung
Lilli Lake, die in der Klasse von Nina Canell studiert, verfolgt einen multimodalen und oft ortsspezifischen Ansatz. Ihre neueste Arbeit „code exhale II“ beschäftigt sich mit Atem als phonetischen Rhythmus. Dabei verwendet sie Parkettfragmente, Wachs und Saiten von Instrumenten. Besonders interessant ist der Einsatz eines Exciters, der das Holz zum Klingen bringt. Lake thematisiert atmende Resonanz als wortlosen Widerstand, wobei spezifisch auf die erschöpfte Atmung von Frauen eingegangen wird. Diese Arbeit ist Teil einer größeren Werkreihe, die ökologische und feministische Diskurse thematisiert.
Die Vergabe und Ausstellung dieser Stipendien tragen entscheidend zur Förderung junger Künstlerinnen und Künstler bei und sind ein wichtiger Bestandteil der kulturellen Landschaft Düsseldorfs. Präsentationen wie diese zeigen, welches Potenzial in den Stipendiaten schlummert und ermöglichen ihnen, ihre Stimmen und Perspektiven weiter zu entwickeln.
Für weitere Informationen zu den Stipendien können Interessierte die Artikel auf lokalklick.eu und sskduesseldorf.de lesen.