In Hessen steigen die Grippefälle in alarmierendem Tempo. In der vorletzten Januarwoche wurden 1.144 neue Grippeinfektionen registriert, was einem Anstieg von fast einem Drittel im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte sich die Zahl der Neuinfektionen mit 1.222 Fällen nur wenig nach oben bewegt. Der Höhepunkt der Grippewelle im Vorjahr wurde Anfang Februar mit 2.229 neuen Fällen erreicht, und auch dieses Jahr deutet alles darauf hin, dass die Zahlen weiter steigen werden.
Das Robert-Koch-Institut hat verkündet, dass die aktuelle Grippewelle in Deutschland am 30. Dezember 2023 begonnen hat. Diese Welle ist etwas früher gestartet als in der Saison 2023/2024, die bereits Mitte Dezember entfaltet wurde. Die Grippesaison erstreckt sich traditionell von Oktober bis Mai und könnte auch heuer bis mindestens Anfang März anhalten, möglicherweise sogar länger.
Symptome und Auswirkungen
Die am häufigsten berichteten Symptome der Grippe umfassen Fieber, Husten, Halsschmerzen sowie Muskel- und Kopfschmerzen. Viele Betroffene klagen zudem über Schwäche, Schweißausbrüche und Schnupfen, mit gelegentlichem Auftreten von Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. Interessanterweise verläuft etwa ein Drittel der Infektionen asymptomatisch, während die durchschnittliche Krankheitsdauer in der Regel zwischen fünf und sieben Tagen liegt, sich aber bei ernsthaften Komplikationen verlängern kann.
Die Belastung der Hausarztpraxen ist derzeit hoch, da viele Patienten mit wiederholten Infekten in die Praxen strömen. Schulen, wie die Theobald-Ziegler-Schule in Frankfurt-Eckenheim, haben bereits regulären Unterricht wegen des hohen Krankenstands eingestellt. Auch zwei Schulen in Homberg/Ohm und Reiskirchen sehen sich gezwungen, den Präsenzunterricht auszusetzen.
Grippewelle 2025 im Kontext der Atemwegserkrankungen
Die aktuelle Influenza-Epidemie ist nicht isoliert zu betrachten. Der Blick auf die Gesamtlage der Atemwegserkrankungen in Deutschland zeigt einen signifikanten Anstieg der Arztbesuche im Zusammenhang mit akuten Atemwegserkrankungen. In der Woche vom 27. Januar bis 2. Februar 2025 gab es etwa 2.557 Arztbesuche pro 100.000 Einwohner. Hochgerechnet wird geschätzt, dass insgesamt rund 2,1 Millionen Arztbesuche wegen dieser Erkrankungen stattfanden, was einer Zunahme von über 14 % innerhalb der letzten vier Wochen entspricht.
Die Grippewelle ist ein Teil eines größeren Mosaiks an Atemwegserkrankungen, zu denen auch Corona und RSV zählen. Die 7-Tage-Inzidenz der Grippe liegt aktuell bei 56,89 Fällen pro 100.000 Einwohner, was im Vergleich zur Vorwoche stabil geblieben ist. Gleichzeitig steigt die Hospitalisierungsrate aufgrund schwerer Atemwegserkrankungen. Durchschnittlich müssen pro 100.000 Einwohner 28,5 Personen ins Krankenhaus, was eine steigende Belastung für das Gesundheitssystem zur Folge hat.
Insgesamt verdeutlicht die Situation, dass nicht nur die Grippewelle im vollen Gange ist, sondern auch andere Atemwegserkrankungen die öffentliche Gesundheit auf die Probe stellen. Der Druck auf die Notaufnahmen und Intensivstationen ist spürbar, was weitere Überlegungen zur öffentlichen Gesundheit und zur Notwendigkeit präventiver Maßnahmen erfordert. Weitere Informationen und aktuelle Daten zur Infektionslage sind auf fr.de, hessenschau.de und news.de zu finden.