Die ersten Kraniche haben in diesem Jahr das Bergische Land erreicht. Am 11. Februar 2025 berichtet die Remscheider General-Anzeiger, dass der Zug der majestätischen Vögel, die im Herbst häufig im Oktober und November zu beobachten sind, jetzt früh im Jahr bereits begonnen hat. Dies geschieht vorwiegend in den Monaten Februar und März, wenn die Kraniche gen Norden zurückkehren. Frank Sonnenburg, ein Diplom-Ökologe, weiß, dass die Kraniche in der Regel später nach Süden ziehen und früher zurückkehren, was durch die optimalen Wetterbedingungen an wenigen Massen-Zugtagen begünstigt wird.
Die Überwinterungsgebiete der Kraniche sind vielfältig. Während ein großer Teil in Spanien und Frankreich verweilt, finden sich zunehmend auch Kraniche in Deutschland, insbesondere in Städten wie Osnabrück, Bremen und Berlin, wo die Zahl der Vögel zwischen 5.000 und 10.000 liegt. Aber auch bei Kälteeinbrüchen zieht es viele dieser Vögel nach Frankreich zurück. Besonders bemerkenswert ist, dass das Zugverhalten der Kraniche mittlerweile durch den Klimawandel beeinflusst wird. Veränderungen in den Temperaturen und in der Nahrungsverfügbarkeit können das Zugverhalten stark beeinflussen und erfordern eine Anpassung der Vögel.
Klimawandel und seine Auswirkungen
Die Veränderungen im Zugverhalten der Kraniche sind teilweise dem Klimawandel zuzuschreiben. Vogel und Natur hebt hervor, dass steigende Temperaturen und unregelmäßige Wetterbedingungen die Migration vieler Vogelarten in Europa erheblich stören. Kraniche profitieren von den milden Wintern, da diese ihren Anreiz, in wärmere Gebiete zu ziehen, verringern. Diese Gegebenheiten ermöglichen es den Kranichen, in Regionen wie dem Bergischen Land die Thermik zu nutzen und dadurch Energiekosten zu sparen, die bei der langen Reise ins Brutgebiet anfallen.
Eine Zählung in Spanien und Südfrankreich ergab, dass über 60.000 Kraniche hier verzeichnet werden konnten. Interessanterweise zeigt sich ein kontinuierlicher Anstieg des Kranichbestandes, der seit den 1980er Jahren von etwa 40.000 auf über 150.000 heutzutage gewachsen ist. Schutzmaßnahmen haben maßgeblich zur Schaffung zusätzlicher Brutplätze beigetragen, die den Lebensraum der Kraniche optimal fördern.
Die Zugwege der Kraniche
In Europa verwenden Kraniche unterschiedliche Zugwege, die stark von ihrem Brutgebiet abhängen. Laut kraniche.de ziehen die Vögel aus Skandinavien, Mitteleuropa und dem Baltikum über Deutschland und weiter zu ihren Winterquartieren in Frankreich und Spanien. Besonders die westeuropäischen Kraniche sind von diesem Trend betroffen; sie tendieren dazu, ihre Zugwege zu verkürzen und ihre Überwinterungsgebiete näher an die Brutstätten zu verlagern. In Nordwestdeutschland überwintern viele Kraniche in der Nähe ihrer Brutgebiete, was einen engen Zusammenhang zwischen Brutpflege und Zugverhalten zeigt.
Insgesamt zeigt sich, dass die Masse der Kraniche bis zum Abschluss ihrer Zugzeit durch das Bergische Land ziehen werden und an optimalen Tagen über 1.000 Vögel an einem Tag beobachtet werden können. Das Bergische Land bleibt somit ein wichtiger Rastplatz für diese eindrucksvollen Vögel, die sowohl durch den Klimawandel als auch durch menschliche Schutzmaßnahmen vor Herausforderungen stehen.