Im Juli 2024 wurde in Speyer der Siegerentwurf für den neuen Erweiterungsbau des Historischen Museums vorgestellt. Nach dieser Präsentation fanden intensive Verhandlungen mit den Architekten statt. Alexander Schubert, der Direktor des Museums, ist optimistisch und äußert, dass er zum ersten Mal das Gefühl habe, dass sich etwas in Bewegung setze. Die verantwortlichen Architekten konnten mit kreativen Ideen und innovativen Ansätzen zur Weiterentwicklung des Museums beitragen.
Die Planungen für den Erweiterungsbau wurden als „Meilenstein“ bezeichnet, sowohl von dem ehemaligen Oberbürgermeister Werner Schineller als auch von der aktuellen Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler. Die Herausforderungen für das Projekt sind beträchtlich, insbesondere die Berücksichtigung des denkmalgeschützten Altbaus, der 1910 von Gabriel von Seidl erbaut wurde.
Übersicht der Planungswettbewerbe
Für den geplanten Erweiterungsbau fand ein umfangreicher Planungswettbewerb statt, an dem mehrere Architekturbüros beteiligt waren. Der Erstplatzierte, das Architekturbüro Wandel Lorch Götze Wach GmbH aus Frankfurt am Main, erhielt für seinen Entwurf hohe Anerkennung. Die Jury, unter dem Vorsitz von Kunibert Wachten, prämierte insgesamt zwölf Wettbewerbsbeiträge. Die weiteren Preisformen nahmen Nieto Sobejano Arquitectos GmbH aus Berlin als Zweitplatzierte und Staab Architekten GmbH aus Berlin als Drittplatzierte ein.
Die Entwürfe bieten interessante Ansätze, um den historischen Bestand zu respektieren und gleichzeitig moderne Elemente zu integrieren. Der Siegerentwurf zeichnet sich durch eine spielerische Leichtigkeit aus und integriert eine breite Treppe, die die bestehende Treppe nicht ersetzt, sondern ergänzt. Die Materialwahl umfasst grüne keramische Elemente für die Sonderausstellungsflächen sowie rötliche Buntsandsteinplatten für den Sockel, was dem neuen Bauwerk eine harmonische Anmutung verleiht.
Ausstellung und Erwartungen
Die Wettbewerbsarbeiten wurden vom 2. bis 12. Juli im Showroom des Museums ausgestellt, was Interessierten die Möglichkeit bot, sich die unterschiedlichen Ansätze anzusehen, ohne dafür eine vorherige Anmeldung vornehmen zu müssen. Die Realisierung der Pläne wird auf mindestens acht Jahre geschätzt, da Kostenschätzungen erst nach der endgültigen Festlegung des Baukonzepts erfolgen können.
Alexander Schubert hat in den letzten zehn Jahren dafür plädiert, den maroden Anbau zu revitalisieren. Mit den neuen Plänen wird ein Ensemble geschaffen, das den historischen Altbau respektiert, während neue öffentliche Räume entstehen. Der Erweiterungsbau gliedert sich in drei Hauptzonen: ein Foyer, einen Veranstaltungsraum und Gastronomie.
Insgesamt wird der Erweiterungsbau des Historischen Museums in Speyer nicht nur als architektonische Weiterentwicklung, sondern auch als kultureller Anziehungspunkt gesehen, der neue Besucherströme anziehen soll und mit frischen Ideen aufwartet. Mehr Informationen dazu können auf den Seiten der Rheinpfalz, Speyer Info, und Competitionline nachgelesen werden.