Hennef, eine der wichtigsten Kommunen im rechtsrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, verzeichnet einen leichten Rückgang der Bevölkerung. Wie das Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, liegt die aktuelle Einwohnerzahl bei 49.657, was einem Rückgang von 36 Personen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung ist bemerkenswert, da Hennef die drittgrößte Kommune in der Region ist, nach Troisdorf und Sankt Augustin.
Besonders auffällig ist die demografische Struktur der Stadt. Der Abstand zwischen männlichen und weiblichen Bewohnern ist zwar noch vorhanden, hat sich jedoch von über 1000 auf rund 900 verringert. Ein erheblicher Teil der Bevölkerung, über 10%, ist über 75 Jahre alt, was auf eine altersbedingte Verschiebung in der demographischen Zusammensetzung hindeutet. Die Altersstruktur zeigt, dass Hennef sowohl jüngere als auch ältere Bürger anzieht, eine Herausforderung für die Stadtplanung und soziale Dienste.
Wohnsituation und Stadtteile
Ein großer Teil der Hennefer Bevölkerung lebt in den zentralen Stadtteilen, darunter Geistingen, Warth und Geisbach, wo etwa 25.030 Menschen wohnen. Allein Uckerath zählt 3501 Einwohner, während kleinere Stadtteile wie Stoßdorf (1668), Happerschoß (1441) und Allner (1424) ebenfalls vierstellige Bevölkerungszahlen aufweisen. Besonders besorgniserregend ist die Situation in Hennef-Altglück, wo kein Einwohner mehr gemeldet ist.
Die kleineren Wohnplätze in Hennef weisen teils drastisch abnehmende Einwohnerzahlen auf. So leben in Derenbach und Haus Oelgarten jeweils nur 9 Personen, in Ahrenbach und Raveneck jeweils 8, und in weiteren Orten wie Depensiefen und Wiederschall sind es gar nur 6 bzw. 5 Bewohner. Diese Entwicklungen werfen Fragen zur künftigen Lebensfähigkeit und Infrastruktur dieser Gebiete auf.
Schulsystem und soziale Herausforderungen
Mit insgesamt 13.514 Wohngebäuden, darunter 10.419 Einfamilienhäuser, hat die Stadt eine beachtliche Wohninfrastruktur, um die stetige Nachfrage zu bedienen. Die größte Schule in städtischer Trägerschaft, die Gesamtschule Meiersheide, bietet Platz für 1355 Schülerinnen und Schüler und ist ein wichtiger Bestandteil des Bildungssystems in Hennef. Daneben stehen auch die Gesamtschulen Hennef-West und das städtische Gymnasium zur Verfügung.
Um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen, ist die Broschüre „Hennef komplett 2025“, die Informationen über Kindertagesstätten, Arztpraxen und weitere Dienstleistungen bietet, ein wertvolles Hilfsmittel. Diese kostenlose Veröffentlichung kann an verschiedenen Orten, wie dem Rathaus und der Stadtbibliothek, bezogen oder online heruntergeladen werden.
Demografische Trends im Vergleich
Die demografische Entwicklung Hennefs steht in einem größeren Kontext. Laut einer Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) haben viele größere Städte in Deutschland in den letzten Jahren Zuwächse verzeichnet, während sich ländliche Regionen oft mit rückläufigen Zahlen konfrontiert sehen. Diese Analyse bezieht sich auf Daten, die seit 2011 gesammelt wurden und zeigt, dass insbesondere große Städte und deren Umgebung von Zuwanderung profitieren, während kleinere Städte wie Hennef mit binnenwanderungsbedingtem Bevölkerungsschwund kämpfen müssen. Die Studie beleuchtet auch die soziale Ungleichheit, die in verschiedenen Stadtteilen unterschiedlich ausgeprägt ist.
Die Stadt Hennef ist eingeladen, sich diesen Herausforderungen zu stellen und ihre Strategie entsprechend anzupassen, um das Wohl ihrer Bürger weiterhin sicherzustellen.