Am Mittwoch, dem 12. Februar 2025, waren in Nordrhein-Westfalen (NRW) erneut tausende Beschäftigte des öffentlichen Dienstes im Warnstreik. Die Schwerpunkte der Arbeitsniederlegungen lagen in Essen und Düsseldorf, wo die Auswirkungen vor allem in Kitas, Bürgerbüros und städtischen Schwimmbädern spürbar waren. Laut Verdi beteiligten sich in Essen nicht nur die Sparkasse, sondern auch die Verkehrsüberwachung des Ordnungsamtes sowie die Ruhrbahn. In Düsseldorf waren hunderte Beschäftigte der Stadtverwaltung, der Bädergesellschaft und des Jobcenters aktiv. Auch die Stadt- und Kreissparkasse Düsseldorf war von den Arbeitsniederlegungen betroffen.
In weiteren Städten wie Remscheid und Hagen fanden ebenfalls Warnstreiks statt. In Remscheid kamen die Beschäftigten aus städtischen Kitas, Verkehrsbetrieben und der Verwaltung zusammen, während in Hagen flächendeckende Ausfälle im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) zu verzeichnen waren. In Duisburg nahmen mehrere Hundert Beschäftigte die Stadtwerke ins Visier. Im Ruhrgebiet waren unter anderem die Stadtverwaltungen von Recklinghausen und die Kreisverwaltung betroffen.
Geplante Aktionen und Streikfortschritte
Die Streiks, die bereits seit Montag andauern, erfassen immer mehr Städte. So planen Mitarbeitende in Köln, darunter verschiedene städtische Einrichtungen und die Kreissparkasse, ebenfalls einen Streik. Eine Streikkundgebung ist für den Donnerstag von 9:30 Uhr bis 13 Uhr auf dem Alter Markt angekündigt. Gleichzeitig bleiben in Dortmund sämtliche Busse in den Depots. Hier sind auch Mitarbeitende der Stadtwerke sowie der müllentsorgenden Unternehmen zum Streik aufgerufen, was zu massiven Einschränkungen im Nahverkehr führen dürfte.
Die Tarifverhandlungen, aus denen diese Streiks resultieren, stehen kurz bevor. Am 17. Februar 2025 beginnt die zweite Verhandlungsrunde, in der Verdi, vertreten durch Gewerkschaftsführer Frank Werneke, nach eigenen Angaben ein „gutes Angebot“ von den Arbeitgebern einfordert. Nach Angaben von WDR betrifft dieser Konflikt etwa 2,5 Millionen Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst, insbesondere in den Bereichen Erziehung, Müllwerke und Pflege.
Forderungen des öffentlichen Dienstes
Verdi fordert aktuell eine Gehaltserhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro monatlich. Darüber hinaus werden höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten und eine bessere Vergütung für Auszubildende gefordert. Außerdem soll die Wochenarbeitszeit der Beamten von 40/41 Stunden auf 39 Stunden reduziert werden. Werneke hebt hervor, dass die unbesetzten Stellen und die bestehende Personalknappheit die Beschäftigten zusätzlich belasten, was die dringende Notwendigkeit für die verhandelten Änderungen unterstreicht.
Ein weiteres Zeichen der Dringlichkeit: Verdi könnte theoretisch auch den öffentlichen Nahverkehr und die Deutsche Post bestreiken, um Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. Damit wird die gesamte Dimension der aktuellen Streikwelle und der bevorstehenden Verhandlungen umso deutlicher. n-tv zitiert Werneke, der besondere Sorge über die Situation im Verkehrsbereich äußert und große Streiks nicht ausschließt, wenn die Arbeitgeber nicht auf die Forderungen eingehen.