Am 13. Februar 2025 traf sich Michael Thews, Bundestagsabgeordneter der SPD, mit Vertretern der Trianel GmbH und den Stadtwerken Hamm zu einem energiepolitischen Austausch. Der zentrale Fokus des Gesprächs lag auf der Rolle flexibler Kraftwerke während Dunkelflauten, wenn die Erzeugung erneuerbarer Energie durch Sonne und Wind unzureichend ist. Thews betonte hierbei die Notwendigkeit einer zuverlässigen und bezahlbaren Energieversorgung.
In diesem Kontext wurden erste Vorschläge zur Optimierung der Energieversorgung diskutiert. Thews forderte eine engere Zusammenarbeit zwischen Erzeugern und Verbrauchern, beschleunigte Genehmigungsverfahren sowie gezielte Fördermaßnahmen für Speichertechnologien wie Wasserstoff. Insbesondere das Trianel-Kraftwerk in Hamm-Uentrop, das über eine beeindruckende Leistung von 850 Megawatt verfügt und modernste Gas- und Dampfturbinen-Technologie nutzt, spielt eine Schlüsselrolle in dieser strategischen Ausrichtung.
Wasserstoff als Energiespeicher
Ein zentrales Element der Bestrebungen ist die geplante Umrüstung eines dritten Kraftwerksblocks auf Wasserstoff als Hauptbrennstoff. Der Wasserstoff wird als entscheidender Energiespeicher für Überschussstrom angesehen und bietet sich zudem als sauberer Brennstoff für die Kraftwerke an. Die Stadtwerke Hamm sind an der Gründung der „Trianel Gas-Wasserstoffkraftwerk Hamm GmbH & Co. KG“ beteiligt, in der die Entwicklung und Nutzung von Wasserstofftechnologien vorangetrieben werden soll.
Thews forderte zudem verlässliche Rahmenbedingungen sowie eine Quote für regenerativ hergestelltes Gas, um nachhaltige Investitionen zu fördern. Insbesondere das Thema Bürokratieabbau stellt eine Herausforderung für den Ausbau von Stromnetzen und Speicherkapazitäten sowie der Ladeinfrastruktur für Elektro- und Wasserstofffahrzeuge dar. Auch sollte ein besonderes Augenmerk auf Anschubhilfen für Wasserstofftechnologien gelegt werden, um deren Entwicklung weiter zu beschleunigen.
Die Rolle des Wasserstoffs in der Energiewende
Die Bedeutung von Wasserstoff für die Zukunft der Energie- und Wirtschaftssysteme ist unbestreitbar. Laut dem Fraunhofer IKTS wird bis 2050 ein Wasserstoffbedarf von bis zu 400 Terawattstunden pro Jahr in Deutschland erwartet. Dies entspricht fast der gesamten aktuellen Stromproduktion des Landes. Wasserstoff ist entscheidend für klimaneutrale industrielle Produktion, Wärmeerzeugung und Mobilität und muss dabei stabil, robuste, skalierbare und kostengünstige Technologien bieten.
Wasserstoff wird vor allem durch Elektrolyse hergestellt, eine Technologie, die sich hervorragend mit Windkraft und Photovoltaik koppeln lässt. Die Erzeugung von Wasserstoff ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Ein Großteil der Energie geht bei der Umwandlung verloren, was den Einsatz von großen Mengen an Ökostrom erforderlich macht. Während Wasserstoff zahlreiche Vorteile bietet, darunter seine einfache Speichermöglichkeit und den Transport über Rohrleitungen, ist der direkte Einsatz von erneuerbarem Strom oft effizienter.
Klimafreundliche Wasserstoffarten
Die verschiedenen Wasserstoffarten spielen ebenfalls eine Rolle in der Diskussion um die Energiezukunft. Der Wasserstoffbericht der Bundesregierung beschreibt die unterschiedlichen Herstellungsverfahren:
- Grüner Wasserstoff: Hergestellt durch Elektrolyse mit Ökostrom; als klimafreundlich anerkannt.
- Grauer Wasserstoff: Aus Erdgas gewonnen; CO2-Emissionen belasten das Klima.
- Blauer Wasserstoff: Ähnlich wie grauer Wasserstoff, CO2 wird jedoch gespeichert.
- Brauner Wasserstoff: Entsteht aus Kohle.
- Türkiser Wasserstoff: Ergebnis der thermischen Spaltung von Methan; klimaneutral, wenn erneuerbare Energien eingesetzt werden.
- Gelber Wasserstoff: Mischung aus erneuerbaren Energien und fossilen Brennstoffen.
Mit dieser Vielzahl an Ansätzen und Technologien hat Wasserstoff das Potenzial, als Rückgrat der zukünftigen Energiesysteme zu fungieren. Die Stadt Hamm sieht bereits jetzt Chancen, die lokale Wirtschaft sowie die Wärmeversorgung zu stärken und die Weichen für eine nachhaltige und zukunftsgerichtete Energiepolitik zu stellen.