In Remscheid sorgt ein geplantes Gewerbegebiet auf den beliebten Erdbeerfeldern an der Borner Straße für großen Unmut unter den Anwohnern. Eine von Colin Cyrus, einem Mitglied der Linken, gestartete Petition hat bereits fast 1.900 Unterschriften gesammelt, und das, obwohl das ursprüngliche Ziel bei 1.300 lag. Die Petition findet Unterstützung durch Greenpeace Remscheid und richtet sich direkt an den Rat der Stadt Remscheid, der über die Zukunft des Geländes entscheiden soll. RGA berichtet, dass die Fläche im Landschaftsschutzgebiet liegt und an ökologisch wertvolle Quellgebiete grenzt.
Die Bedenken sind vielfältig. Colin Cyrus kritisiert die „Flächenversiegelung“ und den Verlust von landwirtschaftlichem Boden. Bei einer Bebauung könnten nicht nur die schönen Erdbeerfelder, sondern auch ein wichtiges Naherholungsgebiet verloren gehen. Der rocky Untergrund der Region trägt dazu bei, dass Wasser langsam zu den geschützten Quellen fließt, und eine Versiegelung könnte die Hochwassergefahr erheblich erhöhen. Das würde nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt gefährden, sondern auch die Wasserqualität beeinträchtigen. Laut der Petition sollen alternative Flächen, wie recycelte Gewerbe- und Industriebrachen, für die Gewerbeansiedlung genutzt werden.OpenPetition ergänzt, dass die aktuelle Verkehrsbelastung bereits hoch ist und durch das geplante Outlet-Center sowie das Gewerbegebiet „Gleisdreieck“ weiter zunehmen könnte.
Ökologische und soziale Herausforderungen
Die Auswirkungen der geplanten Bebauung sind nicht nur ökologischer, sondern auch sozialer Natur. Es wird befürchtet, dass die zusätzliche Verkehrsbelastung die Lebensqualität der Anwohner mindern könnte. Vor allem, weil im Stadtteil Lennep bereits akute Stauprobleme an wichtigen Verkehrsknotenpunkten bestehen. Eine Zunahme des Verkehrs könnte zu höheren Lärmbelastungen, Luftverschmutzung und häufigeren Unfällen führen. Insbesondere in Zeiten des Klimawandels wird heftig kritisiert, dass natürliche Flächen ohne Not ersetzt werden, besonders da bestehende Gewerbegebiete nicht vollständig ausgelastet sind.
Die Forderungen an die Stadtverwaltung sind klar: Stoppen Sie das Vorhaben und nutzen Sie die Ressourcen, um die vorhandene Infrastruktur besser zu entwickeln. Anstatt neues Gewerbe auf landwirtschaftlichen Flächen zu schaffen, sollten die bestehenden Ressourcen zur Verbesserung des Wohnraums und zur Steigerung der Attraktivität des Stadtteils Lennep für Fachkräfte investiert werden. RGA weist darauf hin, dass die Verwaltung und Politik planen, noch in diesem Jahr Entscheidungen zu treffen, was den zeitlichen Druck auf die Petition und ihre Unterstützer erhöht.