Die Luftqualität in Mönchengladbach hat in den letzten Tagen besorgniserregende Werte erreicht. Laut rp-online.de sind die Feinstaubwerte im Stadtgebiet mehrfach in den roten Bereich gestiegen. Von Sonntag bis Dienstag lagen die Werte bei mindestens 30 Mikrogramm pro Kubikmeter und erreichten am Dienstag sogar 45 Mikrogramm. Obgleich am Dienstagabend eine leichte Verbesserung stattfand, mit einem Rückgang in den mäßigen bis guten Bereich, stiegen die Werte am Donnerstag wieder über die 40 Mikrogramm-Marke.
Die EU-Vorschriften für Luftqualität sehen es zwar vor, dass kurzzeitige Grenzwertüberschreitungen toleriert werden können, jedoch ist es seit Ende 2022 notwendig, neue Grenzwerte zu berücksichtigen. Ab 2030 werden diese europaweit bindend. Die Mitgliedsstaaten müssen spezielle Luftqualitätsfahrpläne erstellen, wenn zwischen 2026 und 2029 die neuen Werte überschritten werden. Dabei wird der neue Grenzwert für PM2,5 (Feinstaubpartikel kleiner als 2,5 Mikrometer) von 25 auf 10 Mikrogramm pro Kubikmeter gesenkt, und für PM10 von 40 auf 20 Mikrogramm. Auch für Stickstoffdioxid (NO2) wird der Grenzwert auf 20 Mikrogramm pro Kubikmeter reduziert.
Gesundheitliche Risiken und Empfehlungen
Die gesundheitlichen Risiken von Feinstaub sind nicht zu unterschätzen. Laut news.de können kleinere Feinstaubpartikel Atemwegs- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen. Für sensible Personengruppen, wie Asthmatiker oder Menschen mit Vorerkrankungen, wird geraten, körperlich anstrengende Tätigkeiten bei solch hohen Werten zu vermeiden. Das Umweltbundesamt empfiehlt, während starker Luftverschmutzung auf Sport zu verzichten und körperliche Anstrengungen im Freien zu vermeiden.
Die Daten zeigen auch, dass die Luftqualität in Mönchengladbach-Rheydt und an der Friedrich-Ebert-Straße in den letzten Tagen stark belastet war. Besonders besorgniserregend war der höchste gemessene Feinstaubwert von 58 Mikrogramm pro Kubikmeter. Der Luftqualitätsindex (LQI) klassifiziert die Luftqualität in dieser Phase als „schlecht“, wobei der Normalbereich für Feinstaub zwischen 0 und 50 Mikrogramm liegt.
Künftige Herausforderungen und Maßnahmen
Die Stadtverwaltung hat eine erste Analyse vorgelegt, die zeigt, dass Mönchengladbach bis auf die Werte für Stickstoffdioxid und Ozon die neuen Grenzwerte weitgehend einhält. Ein langfristiger Zielwert für Ozon beispielsweise liegt bei höchstens 120 Mikrogramm pro Kubikmeter im Tagesmittel. Das langfristige Problem bleibt jedoch das Ozon, welches durch intensives Sonnenlicht und Stickstoffoxide, die durch Verbrennungsmotoren entstehen, freigesetzt wird.
In der nächsten Zeit wird ein umfassender Jahresbericht erwartet, der weitere Informationen zu möglichen Verstößen und der allgemeinen Luftqualität in Mönchengladbach liefern soll. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadtverwaltung und die lokalen Behörden mit der aktuellen Situation umgehen werden, insbesondere im Hinblick auf die strengen neuen EU-Vorgaben.