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Sonntag, 16. Februar 2025

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Bischöfin kritisiert Versäumnisse nach rassistischem Attentat in Hanau

Am 16. Februar 2025 fand in der Hanauer Marienkirche ein Gedenkgottesdienst zum Gedenken an die Opfer des rassistischen Anschlags von Hanau statt. Die Bischöfin von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, nutzte die Gelegenheit, um die unzureichende Aufarbeitung der Geschehnisse scharf zu kritisieren. Sie betonte, dass die versäumten Fehler „nicht angemessen anerkannt“ wurden und dass politische Interessen die Trauerarbeit erschwerten. In ihren Ansprachen forderte Hofmann eine Botschaft der Versöhnung und stellte klar, dass Gewalt nicht mit mehr Gewalt bekämpft werden könne. Sie verwies auf den Amtsantritt des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump und dessen mögliche Auswirkungen auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Gerechtigkeit in Deutschland.

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Der brutale Anschlag ereignete sich am 19. Februar 2020, als der 43-jährige Tobias R. innerhalb von nur sechs Minuten in Hanau neun Menschen aus rassistischen Motiven ermordete, bevor er seine Mutter tötete und anschließend Suizid beging. Die Opfer des Angriffs waren: Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Sechs weitere Menschen wurden bei diesem verheerenden Vorfall zum Teil schwer verletzt. Ein Gutachten bescheinigte Tobias R. paranoide Schizophrenie und es stellte sich heraus, dass er einer rechtsextremen Ideologie anhängig war. Er war bereits zuvor mit rassistischen Pamphleten und Videos in Erscheinung getreten.

Untersuchungsausschuss und Aufklärung

Aktuell wird der Fall weiterhin politisch und gesellschaftlich aufgearbeitet. Ein Untersuchungsausschuss des hessischen Landtags, der 2021 eingesetzt wurde, hatte die Aufgabe, die Versäumnisse von Polizei und anderen Behörden zu klären. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass die Sicherheitsbehörden die Gefahr durch den Täter nicht frühzeitig erkennen konnten, was zu der folgenschweren Tat führte. Im Abschlussbericht wurde festgestellt, dass Fragen rund um die Waffenbesitzkarte des Täters sowie einen verschlossenen Notausgang nicht ausreichend behandelt wurden.

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Die Angehörigen der Opfer äußerten wiederholt ihre Unzufriedenheit mit der Art und Weise, wie die Ermittlungen geführt wurden. Sie forderten eine umfassendere Aufklärung und wiesen auf Überlastungen im Polizeinotruf hin, die möglicherweise das rechtzeitige Eingreifen der Sicherheitskräfte behinderten. Insgesamt wurden in Deutschland zwischen 2016 und September 2021 22 Menschen durch rechtsextreme Täter getötet, was die Dringlichkeit weiterer Maßnahmen gegen Rechtsextremismus und Rassismus unterstreicht.

Gedenkveranstaltungen und Zukunft

Im Vorfeld des fünften Jahrestages des Anschlags sind zahlreiche Gedenkveranstaltungen geplant. Unter anderem wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am kommenden Mittwoch in Hanau eine Gedenkfeier abhalten. Auch eine Demonstration mit dem Motto „Erinnern heißt verändern“ fand am letzten Samstag auf dem Hanauer Marktplatz statt. Laut Polizei nahmen bis zu 1.000 Menschen an der Kundgebung teil, während die Veranstalter von rund 1.500 Teilnehmern berichteten. Solche Initiativen werden von der Bundesregierung durch ein Maßnahmenpaket mit 89 Initiativen unterstützt, das bis 2024 über eine Milliarde Euro bereitstellen soll.

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Die Initiative „Die Partnerschaft für Demokratie in Hanau“, die die Erinnerung an die Opfer des Anschlags unter dem Hashtag #SayTheirNames fördert, steht exemplarisch für die Bemühungen um eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Rassismus in der Gesellschaft. Die Menschen, die in Hanau ihr Leben verloren haben, sollen in Erinnerung bleiben und als Mahnung für zukünftige Generationen dienen.

Weitere Informationen, Referenzen & Quellen:

https://www.tagesschau.de/inland/regional/hessen/hr-gedenkgottesdienst-fuer-hanau-opfer-hass-darf-nicht-gewinnen-100.html
https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/505333/19-februar-2020-anschlag-in-hanau/

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