Der Druck auf die Stadt Leipzig, ihre sanitären Einrichtungen zu modernisieren und gegen Vandalismus zu schützen, wächst. Laut den Berichten von TAG24 hat die Toilettensituation in der Stadt viele Bürger verärgert. In der Vergangenheit war der Zugang zu den öffentlichen Toiletten oft langwierig, und die bestehenden Anlagen sind häufig vandalisiert und mit Graffiti beschmiert. Die Bevölkerung hat ihren Wunsch nach besseren Sanitäranlagen deutlich geäußert.
Ordnungsbürgermeister Heiko Rosenthal (Linke) hat daher vor drei Monaten ein neues Konzept für die Toiletteninfrastruktur vorgestellt. Dieses sieht vor, bis zu zehn neue öffentliche Toiletten zu schaffen, die bis maximal 2026 an mehreren Standorten in der Stadt in Betrieb genommen werden sollen. Dabei wird ein Gesamtbudget von 588.000 Euro für die neuen Anlagen eingeplant, die barrierefrei und kostenfrei genutzt werden können, wie MDR berichtet.
Vandalismus als kostspieliges Problem
Vandalismus in öffentlichen Sanitäranlagen ist ein weit verbreitetes Problem, das nicht nur in Leipzig, sondern auch in anderen Städten auftritt. Schäden können hohe Reparaturkosten verursachen, die oft im fünfstelligen Bereich liegen, wie die IHK verdeutlicht. Es gibt jedoch keine verbindlichen Vorschriften gegen vandalistische Handlungen, was die Problematik weiter verkompliziert.
Aktuell laufen im Lene-Voigt-Park seit Dezember 2023 Pilotprojekte mit neuen Trocken-Trenn-Toiletten. Diese haben sich als relativ sauber erwiesen und verzeichneten 4000 Nutzungen pro Monat mit nur wenig Vandalismus. Dennoch berichtete ein Bürger über extrem verschmutzte Toiletten und Vandalismus mit Beschädigungen bis hin zu einem Brand.
Ein Teil von Rosenthals Konzept ist es, Mobilität und Flexibilität zu berücksichtigen, weshalb die Stadt plant, bis zu 20 Kooperationsverträge mit externen Anbietern abzuschließen. Geplant sind auch Standorte in der Innenstadt und in beliebten Grünanlagen, wie dem Clara-Zetkin-Park und dem Stadtteilpark Rabet, um den Bedürfnissen der Einwohner und Besucher gerecht zu werden.
Technische Maßnahmen zur Prävention
Um Vandalismus zu vermindern, setzen Planer und Architekten auf technische Vorgaben und Empfehlungen. Laut VDI-Richtlinien sollen robuste Materialien wie Edelstahl und spezielle Bauweisen eingesetzt werden, um die Angriffsflächen für Vandalen zu minimieren. Zudem werden einfache Maßnahmen wie der Verzicht auf Zugstangen-Ablaufgarnituren empfohlen, um mögliche Schäden zu reduzieren.
Die Grünen in der Neustadt haben ebenfalls die Problematik erkannt und kündigten einen Modellversuch für den Sommer 2026 an, um die Situation weiter zu verbessern. Angesichts des hohen Bedarfs an öffentlichen Toiletten ist es notwendig, sowohl technische Lösungen als auch eine breite Öffentlichkeitsarbeit zu verfolgen, um den Respekt gegenüber diesen Einrichtungen zu fördern.