Troisdorf plant die Einführung eines eigenen Kfz-Kennzeichens mit der Abkürzung „TRO“, um das bisherige „SU“-Kennzeichen abzulösen. Dieser Beschluss wurde bereits im Dezember 2024 vom Stadtrat gefasst, und die Stadtverwaltung arbeitet nun an der Umsetzung. In diesem Zusammenhang wird auch mit den Städten Marl und Lennestadt Kontakt aufgenommen, um eine gemeinsame Initiative zu starten. Der Rhein-Sieg-Kreis wurde informiert und soll das Anliegen an die Landesregierung weiterleiten. Das Straßenverkehrsamt unterstützt die Initiative, jedoch steht die rechtliche Klärung der Kennzeichenregelung noch aus, wie Radio Bonn berichtet.
Das bestehende Kennzeichen „SU“ hat aufgrund seiner scherzhaften Deutung als „sucht Unfall“ in der Bevölkerung einen schlechten Ruf. Der Stadtrat in Troisdorf, dem 45 Mitglieder angehören, stimmte mehrheitlich für die Prüfung der Einführung eines „TRO“-Kennzeichens. Lediglich zwei Mitglieder der FDP-Fraktion waren gegen den Vorschlag. FDP-Fraktionsvorsitzender Dietmar Scholtes kritisierte die Idee als „Kleinstaaterei“ und verwies auf die möglicherweise hohen Kosten für die erforderliche Softwareumstellung im Straßenverkehrsamt. Trotz dieser Bedenken wird die neue Kennzeichen-Regelung als positives Marketing für die Kommune angesehen, das die soziale und kulturelle Integration fördern kann, wie Rundschau Online berichtet.
Hintergrund zur Kennzeichenregelung
Die Liberalisierung der Kennzeichenvergabe in Deutschland trat 2012 in Kraft und ermöglichte somit über 300 Städten die Wiederherstellung alter Kennzeichen. Dies führte zu positiven Rückmeldungen sowie wirtschaftlichen Vorteilen in diesen Städten. Das Bundesverkehrsministerium hat signalisiert, neue Kennzeichnen wohlwollend zu prüfen, was die Aussichten für „TRO“ weiter verbessern könnte. Es wird erwartet, dass die Identifikation mit der Kommune durch ein eigenes Kennzeichen gestärkt werden kann.
Der Vorschlag für das „TRO“-Kennzeichen wurde von Hochschuldozent Ralf Bochert im Oktober 2024 eingebracht. Bochert argumentierte, dass eine solche Änderung nicht nur der Stadt Troisdorf, sondern auch den umliegenden Kommunen, die ebenfalls ein Interesse an eigenen Kennzeichen haben, wie Lohmar, Neunkirchen-Seelscheid, Sankt Augustin, Hennef (HNF) und Niederkassel (NIK), zugutekommen könnte. Kommunen mit weniger als 20.000 Einwohnern, darunter Windeck, Much, Ruppichteroth und Eitorf, sind jedoch nicht in der Lage, ein eigenes Kennzeichen zu beantragen.
Details zur Kennzeichenvergabe
Kfz-Kennzeichen werden von der zuständigen Zulassungsbehörde zugeteilt und bestehen aus einem Unterscheidungszeichen und einer Erkennungsnummer. Alle Kennzeichen dürfen maximal acht Stellen umfassen. Seit 2015 entfällt die Pflicht zur Umkennzeichnung bei Wohnsitzwechsel innerhalb Deutschlands, was den Fahrzeughaltern erlaubt, ihre Kennzeichen beizubehalten oder neu zu beantragen. Diese Regelung gilt auch bei Halterwechsel seit Oktober 2019. Fundierte Informationen über das Thema erhalten Sie unter BMDV.