Das Rhein-Ruhr-Zentrum in Mülheim an der Ruhr wird umfassend umgestaltet, was bereits heute großes Interesse weckt. Eröffnet im Jahr 1973, gilt das Einkaufszentrum als eines der ersten und modernsten seiner Art in Nordrhein-Westfalen. Die Eurofund Group, ein internationales Investmentunternehmen, hat 2023 die Eigentümerschaft übernommen und plant nun mit Signal Capital Partners eine umfassende Transformation, die sich auf insgesamt 180 Millionen Euro beläuft. Dies entspricht einem ambitionierten Vorhaben, um das Einkaufszentrum in ein „Shopping Resort“ umzuwandeln, das neue Maßstäbe setzen soll.
Die Erweiterungen umfassen zwei neue Ankermieter: die Drogeriekette Müller und den Supermarkt Kaufland. Diese Filialen sollen 2026 im sogenannten „Convenience Hub“ im westlichen Teil des Zentrums eröffnet werden. Eine Besonderheit wird der Indoor-Abenteuerspielplatz „Adventica“ sein, der voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 seine Türen öffnen wird. Dieses Konzept, das erstmalig in Deutschland eingeführt wird, stammt aus Litauen und soll die Attraktivität des Zentrums für Familien erhöhen.
Umfassende Umbaupläne für das Einkaufszentrum
Erste Einblicke in die umfassenden Umbaupläne wurden am 24. Juli 2023 präsentiert. Der Oberbürgermeister von Mülheim, Marc Buchholz, und Frederik Schmälter, der Center-Manager, unterstrichen die Bedeutung dieses Projekts für die Region, die mehr als zehn Millionen Einwohner zählt. Es zielt darauf ab, nicht nur das Rhein-Ruhr-Zentrum zu revitalisieren, sondern auch als regional dominierenden und innovativen Gemeinschaftsort wiederherzustellen.
Die Umbaudetails beinhalten die Neugestaltung öffentlicher Bereiche, die Renovierung der sanitären Einrichtungen sowie den Bau von neuen Eventplätzen und Eingängen. Der Parkplatz auf dem Dach wird ebenfalls modernisiert. Die Umbauarbeiten sollen bis 2027 abgeschlossen sein und sind von einem klaren Konzept geprägt: Vorbild ist das Puerto Venecia in Zaragoza, Spanien, das jährlich über 20 Millionen Besucher anzieht.
Bedeutung für die Stadtentwicklung
Das Rhein-Ruhr-Zentrum stellt nicht nur einen wichtigen Einzelhandelsstandort dar, sondern ist auch entscheidend für die Stadtentwicklung Mülheims. Die Erhaltung und Entwicklung der zentralen Versorgungsorte ist unerlässlich, um der Konkurrenz durch Fachmarktstandorte entgegenzuwirken, die oft bessere Erreichbarkeit durch Pkw bieten. Besondere gesetzliche Regelungen, wie die Baunutzungsverordnung, verhindern zentrenschädliche Einzelhandelsansiedlungen und bieten gleichzeitig einen Rahmen für Bebauungspläne, die den Standort schützen sollen.
Der Masterplan Zentren und Einzelhandel, der 2008 beschlossen wurde, ist ein zentrales Werkzeug der Stadt, um die Struktur der Versorgungszentren festzulegen. In diesem Zusammenhang ist die Einordnung des Rhein-Ruhr-Zentrums als Nahversorgungsstandort von größter Bedeutung. Die anstehenden Veränderungen bieten die Möglichkeit, den Masterplan an die aktuellen Bedingungen anzupassen und den Einzelhandel in Mülheim nachhaltig zu stärken.
In der aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Landschaft ist der Fokus auf integrierte Standorte, die eine gute Erreichbarkeit durch öffentliche Verkehrsmittel und alternative Verkehrsmittel wie Fahrräder bieten, besonders relevant. Der Umbau des Rhein-Ruhr-Zentrums zeigt, dass es nicht nur um die Revitalisierung eines Einkaufszentrums geht, sondern auch um die soziale und wirtschaftliche Integration in das urbane Gesamtkonzept der Stadt.