Im Kontext des Ukraine-Kriegs haben viele Geflüchtete ihre Heimat verlassen und suchen in Deutschland nach einem Neuanfang. Ein Beispiel ist Samsor Abdul, der im März 2022 mit seiner Frau und Tochter nach Deutschland kam. Die Familie hat familiäre Wurzeln in Neubrandenburg, wo Abdul’s Eltern und Bruder leben, und musste zunächst zwei Monate bei ihnen wohnen, bis sie eine eigene Wohnung fanden.
Vor seiner Flucht arbeitete Samsor Abdul in der Gastronomie, wo er unter anderem als Spezialitätenkoch und Sushimeister im hoch angesehenen Restaurant „Beluga“ in Kiew tätig war. Zudem war er selbständig und betrieb ein Lebensmittelgeschäft, das er noch vor Beginn des Krieges verkaufen musste, um in Sicherheit zu gelangen. Seine gastronomische Erfahrung spielte eine entscheidende Rolle bei seiner Integration in den deutschen Arbeitsmarkt.
Integration durch Bildung und Berufsangebote
Nach seiner Ankunft in Deutschland investierte Abdul viel Zeit in seine Integration. Er nahm an einem Integrationskurs und an Sprachkursen teil, die ihm halfen, die Sprachniveaus B1 und B2 zu erreichen. Seine Motivation und die Unterstützung des Jobcenters Mecklenburgische Seenplatte-Süd ab dem 1. Juni 2022 führten im Verlauf der Zeit zu positiven Entwicklungen in seiner Berufswahl.
Obwohl er auch in anderen Bereichen nach Arbeit suchte und ein Praktikum im Kfz-Bereich absolvierte, blieb die erhoffte Anstellung aus. Als er die Möglichkeit erhielt, in der neu eröffneten Sushibar der GLOBUS Handelshof St. Wendel GmbH & Co. KG in der Neubrandenburger Markthalle zu arbeiten, erkannte er sofort die Chance. Nach einem erfolgreichen Vorstellungsgespräch bekam er am 16. September 2024 einen Arbeitsvertrag.
Das Jobcenter unterstützte ihn bis zum 15. November 2024 mit einem Eingliederungszuschuss, um ihn auf seine neue Rolle als Koch in der Sushibar vorzubereiten. Die Einarbeitung fand größtenteils in der GLOBUS Markthalle in Braunschweig statt. Seit dem 5. Dezember 2024 arbeitet er nun in der Neubrandenburger Sushibar und hat das Gefühl, gut integriert zu sein.
Familie und soziale Integration
Abdul fühlt sich in Deutschland wohl und genießt die Zeit mit seiner Familie. Seine Frau hat ein Minijob und unterstützt die Familie weiterhin. Die Familienbande wurden durch die Flucht gestärkt, da der Krieg sie zurück nach Neubrandenburg führte, wo sie sich wieder näherkamen.
Die Geschichte von Samsor Abdul illustriert die Herausforderungen, vor denen viele Geflüchtete stehen, und die Erleichterungen, die durch Integrations- und Sprachkurse geschaffen werden. Während der Hochphase der Zuwanderung 2015 waren ähnliche Herausforderungen zu beobachten, als rund 1,5 Millionen Personen in Deutschland einen Asylantrag stellten. Die institutionellen Anpassungen, die darauf abzielten, den Zugang zum Arbeitsmarkt für Asylsuchende zu verbessern, haben auch bei Abdel Wirkung gezeigt.
Obwohl es weiterhin Herausforderungen gibt, ist der Arbeitsmarktzugang für viele Geflüchtete wie Abdul entscheidend für ihre ökonomische Unabhängigkeit. Sprachkenntnisse und die Teilnahme an Integrationskurse haben sich als Schlüsselfaktoren erwiesen, um die Erwerbswahrscheinlichkeit zu erhöhen. Die Entwicklung des Arbeitsmarktzugangs für Geflüchtete zeigt Fortschritte, bleibt jedoch komplex, insbesondere für Frauen und Personen mit besonderen Herausforderungen.
Für Samsor Abdul ist die Arbeit in der Sushibar nicht nur ein Job, sondern ein wichtiger Schritt in ein neues Leben in Deutschland, das ihm und seiner Familie ein Stück Sicherheit und Stabilität zurückgebracht hat.
Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die mit der Integration von Geflüchteten verbunden sind, sind nach wie vor aktuell, und Geschichten wie die von Samsor Abdul bieten wertvolle Einblicke in die Lebensrealität dieser Personen.
Wir sind Müritzer und Jobcenter Mecklenburgische Seenplatte berichten über die fortschreitende Integration von Geflüchteten bei GLOBUS und über die positiven Entwicklungen im Arbeitsmarkt, während bpb.de die Herausforderungen der Integration von Geflüchteten thematisiert.