Am John Deere-Werk in Zweibrücken haben heute 30 Mitarbeiter ihre Kündigung eingereicht. Diese Kündigungen erfolgen im Rahmen einer neuen Unternehmensstrategie, die auch eine Beschäftigungsgarantie bis Anfang 2027 beinhaltet. Der Rückgang in der Nachfrage nach Produkten hat das Unternehmen gezwungen, neue Wege zu suchen, um die Personalkosten zu senken, ohne dabei Arbeitsplätze abzubauen. Der Personalleiter Frank Schättle betont die wichtige Rolle der Fachkräfte und deren wertvolle Erfahrungen für das Unternehmen.
Um den Herausforderungen durch eine wirtschaftliche Krise und eine rückläufige Auftragslage zu begegnen, bietet John Deere seinen Mitarbeitern die Möglichkeit, das Unternehmen freiwillig für zwei bis vier Jahre zu verlassen. Dieses Angebot beinhaltet eine Abfindung sowie eine Garantie, nach der Auszeit zurückzukehren. Sowohl kompetente junge Fachkräfte als auch ehemalige Auszubildende scheinen an dem Angebot interessiert zu sein. Der Mechatroniker Maurice Cornelisse, 25 Jahre alt, plant, die Auszeit für eine Weiterbildung zum Techniker zu nutzen und möchte zudem reisen.
Ein neuer Weg zur Fachkräftesicherung
Durch die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen muss John Deere verstärkt auf Kostensenkungen setzen. Neben den Möglichkeiten der freiwilligen Kündigung und des Abfindungsangebots werden auch Arbeitsstunden reduziert und Sonderzahlungen in zusätzliche freie Tage umgewandelt. Das Ziel des Unternehmens ist es, Fachkräfte zu halten, um sie bei Bedarf wieder zur Verfügung zu haben. Frank Schättle hebt hervor, dass die Expertise der Mitarbeiter entscheidend für die Zukunft des Unternehmens sein wird.
Das Fachkräftemonitoring des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) zeigt eine komplexe Lage auf dem Arbeitsmarkt, die durch demografische Veränderungen und eine Vielzahl anderer Faktoren beeinflusst wird. Die Prognosen für 2024 bis 2028 verdeutlichen, dass Unternehmen wie John Deere aufgrund geopolitischer Lagen und eines sinkenden Konsums von der Stabilität im Markt bedroht sind. Nicht nur der Rückgang der Erwerbspersonen stellt eine Herausforderung dar, sondern auch die Entwicklung der Arbeitszeiten und der Fachkräftemangel in bestimmten Bereichen.
In der chemischen Industrie und der Automobilwirtschaft wird bereits mit Arbeitsplatzverlusten gerechnet. Die Bundesregierung arbeitet daran, Fachkräfteengpässe besser zu verstehen und zu analysieren, um gezielte Maßnahmen gegen die Abwärtsspirale zu ergreifen. Trotz der Herausforderungen sieht Maurice Cornelisse in der Rückkehr nach seiner Auszeit eine Chance, um Prozesse zu optimieren und sein Wissen zu erweitern. John Deere verfolgt mit diesem Ansatz das Ziel, nicht nur die gegenwärtigen Probleme zu bewältigen, sondern auch langfristig die Fähigkeiten seiner Belegschaft zu sichern.