Der Vortrag von Professor Alexander Lohner, der am Dienstag, den 25. Februar, in der Stadtbibliothek Mettmann stattfand, beleuchtete die Realität und den Anspruch der Menschenrechte. Organisiert von der Caritas Mettmann im Rahmen der Kampagne „Vielfalt. Viel wert“ sowie der Aktion Neue Nachbarn, zog die Veranstaltung ein breites Publikum an. Lohner, ein ausgewiesener Experte für Ethik, Philosophie, Theologie und Psychologie, präsentierte eine umfassende Analyse, die sowohl historische als auch aktuelle Aspekte der Menschenrechte umfasste.
In seinem Vortrag ging Lohner auf die historische Entwicklung der Menschenrechte von der Antike bis zur Gegenwart ein. Er betonte, dass die Menschenrechte häufig nur „auf dem Papier“ berücksichtigt werden und dass viele der grundlegenden Rechte weiterhin nicht ausreichend umgesetzt sind. Zu den zentralen Themen, die er ansprach, gehören Frauen- und Kinderrechte, das Recht auf Gesundheit und Bildung, sowie der Zugang zu sauberem Trinkwasser und Toiletten. Zudem wies er auf die dringende Notwendigkeit des Schutzes vor Abschiebung und Verfolgung sowie das Recht auf Asyl hin. Diese Aspekte sind besonders relevant in Anbetracht der aktuellen politischen Situation in Deutschland und weltweit.
Globale Herausforderungen und Menschenrechte
Die Herausforderungen, vor denen die Menschenrechte heute stehen, sind vielfältig und werden durch globale Krisen wie den Klimawandel, bewaffnete Konflikte sowie Flucht und Migration weiter verschärft. Laut giz.de haben viele Kooperationsländer der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zentrale Menschenrechtsabkommen ratifiziert. Dennoch können viele Menschen ihre politisch-bürgerlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte nicht angemessen ausüben.
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat 2023 ein neues Menschenrechtskonzept definiert. Dieses Konzept betrachtet Menschenrechte als verbindliches Gütesiegel der internationalen Zusammenarbeit. Der menschenrechtsbasierte Ansatz (MRA) sieht Individuen als Inhaber von Rechten, die geschult werden sollten, um ihre Rechte zu kennen und einzufordern. Dabei wird besonderen Gruppen, wie Frauen, Kindern, Jugendlichen, indigenen Völkern und LGBTIQ+ Personen, besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Die Rolle von Ethik in der Entwicklungshilfe
Die Ethik der Entwicklungshilfe spielt eine entscheidende Rolle bei der Frage, wie Entwicklungsländer unterstützt werden können, ohne in abhängige Strukturen zu verfallen. Postkolonialismus und die Ungleichheiten zwischen Industrie- und Entwicklungsländern sind zentrale Themen, die auch die Diskussion um Menschenrechte beeinflussen. Entwicklungshilfe sollte langfristige Lösungen bieten und sich auf Empowerment sowie Selbstbestimmung konzentrieren, um nachhaltige Entwicklung zu fördern. Dies betont auch das-wissen.de, wo unterstrichen wird, dass paternalistische Praktiken kritisiert werden, da sie lokale Bedürfnisse oft ignorieren und Abhängigkeiten schaffen.
Lohner äußerte in der anschließenden Diskussion seine Sorgen über die zukünftige Entwicklung der Menschenrechte unter der neuen Bundesregierung und nach der Bundestagswahl 2029. Die Verpflichtung, die Rechte der Bevölkerung zu achten, zu schützen und zu gewährleisten, bleibt eine dringende Herausforderung, die nie aus den Augen verloren werden sollte.