Die Stadt Germersheim hat einen wichtigen Schritt in der Renovierungsphase der katholischen Kirche St. Jakobus getan. Nach einer umfassenden Sanierung läuft die Kirchturmuhr nun wieder und zeigt der Bevölkerung die Zeit an. Die ersten Bauarbeiten wurden Ende 2023 eingeleitet und umfassten die Einrüstung des Kirchturms. Mayor Marcus Schaile hat die Fortschritte gemeinsam mit Experten und Handwerkern verfolgt.
Die Maßnahmen zur Sanierung sind vielfältig. Dazu gehören die Neudeckung des Kirchturms sowie die Erneuerung des Glockenstuhls. Besonders hervorzuheben ist die Rückkehr der originalen Zifferblätter, die in der vergangenen Woche erfolgreich montiert wurden. Bürgermeister Schaile war anwesend, als die frisch restaurierten Zifferblätter und die goldenen Zeiger an den vier Seiten des Kirchturms installiert wurden.
Herausforderungen und Fortschritte
Die Sanierung erforderte eine Fachfirma, die bereits 2022 beauftragt wurde, nachdem 2021 erhebliche Schäden an der Kirchturmuhr festgestellt worden waren. Zu diesem Zeitpunkt war ein Absturz eines der Zeiger eine ernsthafte Gefahr für Passanten, was die Dringlichkeit der Arbeiten unterstrich. Ein Hubsteiger kam zum Einsatz, um den stark verrosteten Zeiger abzumontieren.
Die Fertigstellung der Restaurierung der Kirchturmuhr war für Mai 2023 vorgesehen. Allerdings verzögerte sich der Prozess aufgrund verspätet gelieferten Materialien, insbesondere der notwendigen Bleche für die neuen Zifferblätter. Letztlich wurde jedoch das restaurierte Kreuz auf der Kirchturmspitze vor über zwei Wochen montiert, was den Abschluss eines weiteren Kapitels der Renovierung darstellt.
Ein traditionelles Handwerk
Die Bedeutung der handwerklichen Tradition in der Restaurierung ist nicht zu unterschätzen. Eine aktuelle Broschüre des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) hebt die Notwendigkeit hervor, Schüler und Nachwuchskräfte für die handwerkliche Restaurierung und Denkmalpflege zu begeistern. Das Heft betont die Qualifikationsstufen und bietet einen Überblick über Bildungswege in diesem speziellen Handwerkszweig.
Die handwerklichen Fähigkeiten, die für die Restaurierung benötigt werden, werden auch in Meisterkursen anderer Berufe vermittelt. Der restauratorische Handwerker gilt in diesem Kontext als „Goldstandard“. Die Abschlussdokumentation von Restaurierungsarbeiten wird als wesentlicher Bestandteil zur Sicherstellung der Qualität und Nachhaltigkeit angesehen.
Mit den kürzlichen Fortschritten an der Kirchturmuhr von St. Jakobus in Germersheim wird deutlich, dass engagiertes Handwerk und kommunalpolitisches Interesse Hand in Hand gehen. Bürgermeister Schaile beobachtete persönlich den Transporteinsatz eines Lastenaufzugs zur Anbringung der Uhrenteile und wird auch den schrittweisen Rückbau des Gerüsts begleiten.