Am 1. März 2025 beginnt der muslimische Fastenmonat Ramadan, der bis zum 30. März andauert. Anlässlich dieses bedeutenden Monats haben fünf katholische (Erz-)Bistümer und drei evangelische Landeskirchen in Nordrhein-Westfalen eine Grußbotschaft an die muslimischen Gemeinschaften und Gläubigen veröffentlicht. Die Botschaft wurde unterzeichnet von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz (Erzbistum Paderborn) sowie von weiteren hochrangigen Vertretern der Kirchen, darunter Dietmar Arends (Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche) und Dr. Helmut Dieser (Bischof von Aachen) berichtet das Erzbistum Paderborn.
Die Grußbotschaft beginnt mit einem Friedenwunsch und betont die gemeinsame Verantwortung von Christen und Muslimen für Frieden und Barmherzigkeit. In Anlehnung an die jeweiligen religiösen Traditionen wird die Bedeutung des Schutzes des menschlichen Lebens hervorgehoben. Zudem ruft die Botschaft dazu auf, aktiv für eine bessere Zukunft zu wirken und Vertrauen in Gottes gute Absichten zu haben. Ramadan sowie die vorösterliche Fastenzeit werden als Gelegenheiten zur Besinnung hervorgehoben.
Gemeinsame Grundwerte als Basis des Dialogs
Die Initiative zur Grußbotschaft hat ihren Ursprung in einer jahrelangen Tradition interreligiöser Kommunikation. Seit 2009 senden die katholischen (Erz-)Bischöfe und evangelischen Präsides und Landessuperintendenten gemeinsame Botschaften zum Ramadan. Damit soll ein Zeichen für den interreligiösen Dialog gesetzt werden, der auf gemeinsamen Werten basiert und fest verankert ist in der Lehre Abrahams informiert das Forum Dialog.
Friedliches Zusammenleben wird durch den interreligiösen Dialog gefördert, wie eine Studie der Universität Heidelberg 2020 zeigt. Diese untersucht die Rolle gemeinsamer Werte wie Barmherzigkeit, Gerechtigkeit und Menschenwürde in den abrahamitischen Religionen. Diese Werte sind nicht nur Grundlagen des Glaubens, sondern auch Grundlagen für gesellschaftlichen Frieden und Verständnis.
Barmherzigkeit und Gerechtigkeit im interreligiösen Kontext
Barmherzigkeit wird im Judentum durch das Konzept der „Chesed“, im Christentum durch die Lehren Jesu und im Islam als „Rahma“ umrissen. Diese Werte sind nicht nur theologisch, sondern auch praktisch relevant, besonders in Zeiten der Fastenzeit, wo selbstreflektierende Praktiken und Fürsorge für andere im Vordergrund stehen.
Gerechtigkeit, ein weiterer zentraler Wert, wird im Judentum als „Tzedek“, im Christentum durch Jesu Lehren und im Islam als „Adl“ definiert. Die Herausforderungen, die der interreligiöse Dialog mit sich bringt, liegen oft in Vorurteilen und historischen Missverständnissen begründet. Projekte wie die „Interfaith Conference of Metropolitan Washington“ und das House of One in Berlin zeigen, wie durch Bildung, Aufklärung und gemeinsame Projekte ein besseres Verständnis gefördert werden kann.
Abschließend lässt sich festhalten, dass der interreligiöse Dialog eine wichtige Rolle in der heutigen Gesellschaft spielt. Er fördert nicht nur das Verständnis zwischen verschiedenen Glaubensgemeinschaften, sondern ist auch ein entscheidender Beitrag zu sozialen Kohäsion in Städten wie ihn die Organisation Fidev zusammenfasst.