Am 28. Februar 2025 übernahmen Frauen der Kreisverwaltung im Kreishaus des Kreises Mayen-Koblenz das Kommando. Die Veranstaltung unter dem Motto „Manege frei“ fand in einer festlichen, karnevalistischen Stimmung statt. Landrat Marko Boos und Erster Kreisbeigeordneter Pascal Badziong waren anwesend und mussten sich in der Manege einigen kniffligen Herausforderungen stellen, die sie mit einer gehörigen Portion Humor meisterten. Der traditionelle Schlachtruf „Helau, Alaaf, Mayoh, Ahoi, Meck-Meck, Säbalä, Hädau, Jelau, Maju, Wilau“ verstärkte die ausgelassene Atmosphäre bei der feierlichen Machtübernahme.
Die Symbolik dieses Anlasses ist tiefgreifend. Laut hspv.nrw.de sind Frauen zwar in der unteren Führungsebene des öffentlichen Dienstes gut repräsentiert, aber der Aufstieg in höhere Positionen bleibt vielen verwehrt. Eine Studie zeigt, dass Frauen häufig aus sachbearbeitenden Funktionen in Teamleitungspositionen aufsteigen. Interessanterweise sind sie ambitioniert, jedoch scheuen viele den Aufwand, der mit einem Wechsel in die Führungsebene verbunden ist. Ein Drittel plant einen Wechsel, während andere auf günstigere Umstände warten.
Herausforderungen für weibliche Führungskräfte
Die Führungskarriere vieler Frauen wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Vor allem die Lebensphase mit betreuungsintensiven Kindern spielt eine Rolle. Viele Frauen berichten von Akzeptanzproblemen und dass ihr Führungsstil oftmals nicht als durchsetzungsstark genug wahrgenommen wird. Diese Herausforderungen stehen im Kontrast zu ihren Motiven, wie der persönlichen Weiterentwicklung und der Suche nach einem größeren Aufgabengebiet.
Im Rahmen der Herausforderung zur Frauenförderung im öffentlichen Dienst wurde eine Handreichung erstellt. Diese soll aufstiegsmotivierte Frauen und ihre Führungskräfte unterstützen. Sie umfasst Strategien zur Karriereplanung, Anerkennung eines frauenspezifischen Führungsstils und die Entwicklung von Personal- und Führungskräften, die auf Lebensphasen abgestimmt ist.
Der Weg zur Gleichstellung
Die Bemühungen um Gleichstellung in Führungspositionen sind nicht nur regional, sondern auch auf Bundesebene relevant. Das Bundesfamilienministerium berichtet, dass der Anteil der Frauen in Führungspositionen seit Inkrafttreten des novellierten Bundesgleichstellungsgesetzes (BGleiG) 2015 kontinuierlich steigt. Bis Ende 2025 sollen gleiche Teilhabemöglichkeiten erreicht werden, wie im Führungspositionengesetz (FüPoG II) von 2021 festgelegt.
Trotz dieser Fortschritte ist der Frauenanteil in führenden Positionen in obersten Bundesbehörden weiterhin besorgniserregend. Der Frauenanteil in Führungspositionen stieg zwar von 33% im Jahr 2015 auf 40% im Jahr 2021, doch bleibt die Unterrepräsentation eine Herausforderung. Das FüPoG II verpflichtet die Dienststellen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen, um die Gleichstellung zu fördern.
Mit einem klaren Plan zur Förderung weiblicher Führungskräfte und regelmäßigem Monitoring sollen diese Herausforderungen angegangen und die Sichtbarkeit der Frauenanteile in Führungspositionen erhöht werden. In Unternehmen und Behörden wird immer deutlicher, dass die Zeit für Frauen in Führungspositionen gekommen ist, was Veranstaltungen wie die im Kreishaus mühelos veranschaulichen.